... meine Rezensionen
Wie veröffentliche ich ein Buch oder EBook? [Kindle Edition]
von Rainer Nemayer
Klappentext / Kurzbeschreibung
Sie haben ein Buch geschrieben.
Jetzt wollen Sie es veröffentlichen und verkaufen.
Sie müssen feststellen, dass viele Verlage sehr viel Geld hierfür verlangen.
Garantie für Verkäufe?
Fehlanzeige!
Aber es geht auch anders.
In meinen kleinen Buch erhalten Sie alle nötigen Informationen.
Wenn Sie wollen, halten Sie in kurzer Zeit Ihr Buch in Ihren Händen.
Und Sie haben normalerweise schnell Ihre ersten Käufer.
Nur wenige Seiten, aber eine grosse Hilfe.
NEUE, AKTUALISIERTE AUSGABE MIT BILDERN.
Inhalt und Umsetzung
Wie auch schon aus der Kurzbeschreibung ersichtlich, ist der Autor den kurzen, abgehakten Sätzen zugetan. Zudem fällt auf, dass das Layout entsprechend ist. Obwohl es sich um einen Blocksatz handelt, kommt dieser nicht häufig zur Geltung, da Herr Nemayer dazu neigt, (fast) jedem Satz ein "Enter" folgen zu lassen.
Mir persönlich sagt es nicht sonderlich zu, wenn sich "Kurzsätze" aneinanderreihen, aber es fällt sicherlich unter Geschmackssache.
Schon die erste Seite fällt durch eine eigenartige Formatierung auf. Überschriften werden zwar durch Fettdruck und eine größere Schift angezeigt, es werden aber weder vor noch nach ihnen Absätze gemacht (Auch hier: Geschmackssache).
Was ich persönlich schmerzlich vermisst habe, ist ein Inhaltsverzeichnis. Ich liefere es also an dieser Stelle nach:
Vorwort
Der Anfang
Das gedruckte Buch
Epubli.de
Create Space
Lulu
BOD
Das Ebook
Xinxii
Amazon für Kindle
Ebozon
Neobooks
Dokumentendownload
Werbung
AGBs
Nachsatz
Die Rechtschreibung lässt zu wünschen übrig. Und das, obwohl der Autor ziemlich zu Anfang seines E-Books ausdrücklich auf eine ansprechende Orthographie hinweist:
"Korrigieren Sie Rechtschreibfehler und Grammatik. In Word oder ähnlichen Programmen ist eine Rechtschreibprüfung und meistens auch eine Grammatikprüfung enthalten."
Der Autor hat eine auffällige Vorliebe für das Wort "Diese", welches er zu 90 % in seinem Buch groß schreibt. Überhaupt zählt zu seinen auffällligsten orthographischen Schwächen die Groß- und Kleinschreibung.
Tippfehler wie "Print on Demant", "Benutzernahmen" oder "Auch hier müsse Sie Name des Buches [...] angeben." fand ich irritierend.
Manchmal verhaspelt sich Herr Nemayer in unglücklichen (und orthographisch teilweise fehlerhaften) Formulierungen:
"Oben sehen Sie das Feld zum Pdf erstellen."
"Es kostet nichts und geht mit wenigen Schritten."
"Beachten Sie hier, das die Provision bei den verschiedenen Vertriebswegen unterschiedlich ist."
"In Ihrem E -mailkonto finden Sie eine Email mit einen Gutscheincode."
Die Abbildungen, mit denen der Autor wirbt, sind zumindest auf der Kindle-"App" für den PC nutzlos, da sie bei weitem zu klein für den beabsichtigten Informationsgehalt sind. Auf den meisten Kindle-Geräten fällt darüber hinaus die Farbgebung weg.
Der Inhalt des E-Books ist relativ mager und wirkt für meine Begriffe etwas einseitig. Das mag auch am geringen Umfang liegen, der mit 170 Positionen ungefähr bei 14 bis 15 Seiten liegen dürfte - zumindest gemessen an anderen E-Books, die auf Amazon erhältlich sind.
Herr Nemayer leitet sein Buch mit folgenden Worten ein (vgl. auch teilweise Kurzbeschreibung, sowie Vorschau):
"Sie haben Ihr Buch fertig geschrieben.
Jetzt wollen Sie es veröffentlichen.
Sie senden das Manuskript an verschiedene Verlage.
Bei einigen wird es auch angenommen.
Jetzt folgt eine Überraschung:
Sie müssen die Herstellungskosten bezahlen.
Meistens ist es ein Betrag zwischen 2000,00 Euro und 10000,00 Euro.
Einer Garantie für spätere Verkäufe?
Fehlanzeige."
Dazu möchte ich persönlich sagen, dass eine Selbstbeteiligung bei seriösen Verlagen nicht zu erwarten ist. Sollten Indie- oder Jungautoren ihre Manuskripte bei Verlagen seriöser Art einreichen und diese angenommen werden, so entstehen keinerlei Kosten. Die strecken nämlich die Verlage vor. Welche Verlage Zuschüsse verlangen, kann in der Regel vorher online recherchiert werden. Sollte trotz Recherche nicht ersichtlich sein, ob Kostenübernahmen verlangt werden, aber im ersten Kontakt angesprochen werden, dann - und ich denke, ich stimme in diesem Punkt wieder mit Herrn Nemayer überein - Finger weg.
Im Kapitel "Der Anfang" findet sich eine Anleitung zur PDF-Erstellung und eine Anleitung zu Adobe.
Der Autor schreibt zudem etwas über die Textformatierung im Allgemeinen:
"Ich empfehle, für den Text die Schriftgröße 12 und für Überschriften 20 fett zu wählen. [...] Bei den meisten Verlagen benötigen Sie Ihr Manuskript als Pdf."
Ich nehme an, dass dies nur für selbstveröffentlichte Werke zählt, denn - und da bringe ich die seriösen (Groß-)verlage wieder ins Spiel - üblich sind sogenannte Normseiten.
Zudem fällt in diesem Kapitel bereits auf, dass ab und zu die Formatierung des Buches nicht stimmig ist, und durch unpassende Umbrüche ins Auge sticht:
"Stellen Sie hier die Schriftgröße
und die Ränder entsprechend dem Buchformat ein."
Herr Nemayer konzentriert sich im weiteren E-Book darauf, kurze Bedienungsanleitungen zu den von ihm vorgestellten Online-Anbietern zu schreiben. Ich persönlich fand sie nicht immer verständlich - das kann aber durchaus daran liegen, dass ich die meisten Websites noch nicht besucht habe.
Was ich Herrn Nemayer zu Gute halten muss, ist seine Bereitschaft in jedem Kapitel eine kurze Kostenübersicht und eigene Erfahrungen mit dem Leser zu teilen. Wenn man sich seine Autorenseite auf Amazon ansieht, kann er offensichtlich bereits auf einige Selbstveröffentlichungen zurückblicken.
Hat mich dieses E-Book überzeugt?
Jain. Er bietet einen Überblick zu den Möglichkeiten, E-Books zu veröffentlichen. Ob diese Übersicht jedoch vollständig ist, kann ich nicht beurteilen.
Über die Auflistung hinaus, fand ich das Buch nicht wirklich hilfreich.
Es stehen viele Dinge im Buch, die sich spätestens auf den vorgestellten Websites selbst erschließen. Das kurze Kapitel über die (Eigen)werbung hält sich informativ in Grenzen (Twitter, FB, etc.). Gefallen hat mir hingegen, dass der Autor mit seinem E-Book keine Garantien für den Verkauf von selbstverlegten Büchern geben möchte und dies auch ausdrücklich einräumt.
Das größte Manko ist in meinen Augen jedoch, dass dieser recht fehlerhafte Text dazu dienen soll, selbst zu veröffentlichen. Das hat in meine Augen ein eigenartiges "Geschmäckle".
Fazit
Vollständige (?) Übersicht zu den Möglichkeiten, selbst ein Buch zu verlegen.