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Opa wohnt in der Hölle [Kindle Edition]

von Manon la Belle

 

Klappentext / Kurzbeschreibung
Beim Begriff fämiliäre Gewalt denkt man zunächst an Schläge, an sexuellen Missbrauch. Dieses Buch zeigt ohne literarische Schnörkel wie ein Mann mit sprachlicher Gewalt und nicht enden wollenden Bosheiten versucht, die Familie seiner Tochter regelrecht zu vernichten.
"Verbrechen entsteht nur durch Entdeckung - nicht durch die Tat" lautet das Credo eines alten Mannes, der in der Boshaftigkeit seinen Lebenszweck gefunden hat.
So bedroht und unterdrückt er seine Familie, die Familien seiner Kinder und sucht fieberhaft nach Möglichkeiten, sein Umfeld einschliesslich der Nachbarn ins Chaos zu stürzen.
Nur sein Tod, der allen Beteiligten wie ein erlösendes Urteil vorkommen muss, durchquert seinen perfiden Plan.
Manon la Belle scheint ein phantasievolles Pseudonym, wenn man sie nicht kennt. Alle, die in diesem Buch genannt werden, werden sofort wissen, wer sie ist.
Ohne den Anspruch, ein literarisches Werk zu schaffen schreibt sich Manon Schmerz und Leid von der Seele, um endlich die Türe hinter der Vergangenheit schließen zu können.
In eine erschreckenden Sammlung von Boshaftigkeiten beschreibt sie ihre eigene Situation und unternimmt einen Erklärungsversuich für das Unfassbare.


Inhalt und Umsetzung
Dies ist die erste Rezension, die ich zu einem Kindle-Produkt verfasse, das ich nicht vollständig gelesen habe. Ich denke allerdings, dass das in diesem Fall auch nicht nötig ist, um mir meine Meinung zu bilden.

Frau "la Belle" nutzt dieses E-Book, um sich ihren Frust von der Seele zu schreiben. Daher zeichnet sie (zumindest in der Leseprobe) das Bild eines Mannes, der bereits in seinen Kindertagen durchtrieben, egozentrisch und schlichtweg böse war. Ihre Wahrnehmung ist eingeengt - getrübt von lähmenden Gefühlen.

Wie sie selbst in der Kurzbeschreibung einräumt, liegt ihr Hauptaugenmerk nicht darauf ein literarisches Werk zu schaffen. Und das ist es auch nicht. Es ist ein flüssig zu lesender Text voller Frustration und Verletzung. Angereichert mit Hass und Enttäuschung (nicht nur auf ihren biologischen Vater beschränkt). Sie spricht immer wieder den Leser an, um ihn davor zu warnen, zu lange die Demütigungen innerhalb der Familie schweigend zu ertragen. Dabei dutzt sie ihre Leser und wechselt während der Anrede zwischen Groß- und Kleinschreibung - um nur die auffälligsten Fehler in der Umsetzung zu nennen.

Ich wünsche der Autorin, dass die Rechnung aufgeht, und sie die Vergangenheit mit ihrem Vater irgendwann einmal loslassen kann.

Liebe Frau "la Belle": Manchmal ist der Schlüssel zum eigenen Seelenfrieden das Verzeihen.

 

Fazit
Dieses Buch ist eine emotionsgeladene Abrechnung mit dem Vater der Autorin. Ich glaube nicht, dass der Text als Unterhaltung oder gar Aufklärung zu verstehen ist - dazu ist er zu emotional. Von daher fällt es mir schwer, überhaupt eine Empfehlung irgendeiner Art auzusprechen. Ich halte mich also neutral, möchte aber eigentlich davon abraten, das Buch zu erwerben. Denn es ist eine hochgradig persönliche Form einer Selbsttherapie - nicht mehr aber bei weitem auch nicht weniger.