... meine Rezensionen
Nicht einschlafen (neobooks Single): Ein 10-Minuten-Thriller [Kindle Edition]
von Sebastian Fitzek
Klappentext / Kurzbeschreibung
"Töte sie. Schnell. Bevor es zu spät ist." Das sagen die Stimmen. Und er schafft es nicht, sie zum Schweigen zu bringen…
Ein Kurzkrimi inklusive Leseprobe von "Das Haus auf dem Hügel" von Markus Stromiedel. "Nicht einschlafen" ist in der Reihe "P.S. Ich töte dich" erschienen.
Inhalt und Umsetzung
Ich habe bis auf "Abgeschnitten" alle Romane von Sebastian Fitzek gelesen. Auch wenn mich seine eingefleischten Fans lynchen könnten, möchte ich anmerken, dass der Autor sowohl außergewöhnlich starke Werke ("Die Therapie", "Der Seelenbrecher") als auch eher schwache Bücher ("Splitter", "Das Kind") veröffentlicht hat. Mhm ... Moment. Eigentlich bin ich ja auch ein Fan. Von daher darf ich mir dieses Urteil wohl erlauben ;-)
Da mir der Stil des Autors sehr zusagt und ich mir von ihm spannende Unterhaltung verspreche, habe ich mir die ausgekoppelte Kurzgeschichte "Nicht einschlafen" heruntergeladen.
Das Lektorat ist selbstverständlich professionell. Allerdings sind mir zwei Formatierungsungenauigikeiten aufgefallen (ein seltsames Kästchen in einem Namen und eine eigenartige codierte Nummer), die so nicht beabsichtigt sein können. Erzählt wird der Kurzthriller aus der dritten Person Singular im Präteritum.
Was geschieht?
Um auf Spoiler zu verzichten, werde ich mich nur auf Inhalte beziehen, die nichts von der Spannung nehmen oder auch in der Vorschau und in der Kurzbeschreibung zu lesen sind. (Einen Spoiler gibt es dennoch - er ist markiert. Ich will niemandem den Spaß verderben.)
Der Psychiater Martin Vahl ist mit seiner Frau Nadja in einem abgewrackten Hotel (mit dem großspurigen Namen "Die Vier Jahreszeiten") abgestiegen.
"Die Wände waren mit fettigen Fingerabdrücken übersät; auf dem Boden lag ein zerschlissener Teppich, und man hätte gut und gerne eine Stunde damit verbringen können, all seine Brandlöcher zu zählen."
Während Martin versucht, vor dem Einschlafen noch etwas zu lesen, und aus Ermangelung einer Alternative zur Bibel greift, geht Nadja unter die Dusche.
Fitzek gelingt es, in seiner Kurzgeschichte den Hintergrund der Protagonisten ausreichend zu beleuchten, so dass ein Spannungsbogen entstehen kann. Er bleibt sich zudem in der Thematik treu ...
(Achtung! SPOILER)
... und leider auch, was die Auflösung angeht. Diese war meiner Meinung nach zu ... (nein, das verrate ich hier nicht.)
(SPOILER ENDE)
Sicherlich ist es schwer Kurzgeschichten mit Romanen zu vergleichen - ich versuche es trotzdem: ich empfinde diesen Kurzthriller nicht ganz so originell und/oder spannend wie "Die Therapie" und "Der Seelenbrecher". Andererseits ist sie in meinen Augen auch nicht so abgedreht und unglaubwürdig (in der Auflösung) wie "Splitter" oder "das Kind".
Fazit
Spannende Kurzgeschichte, die Fitzek-Fans begeistern dürfte und solche Leser, die es noch werden wollen, als Einstiegsdroge dienen kann.