... meine Rezensionen
Horror - Box [Kindle Edition]
von Simone Kaplan
Klappentext / Kurzbeschreibung
Eine Sammlung von 4 Horrorgeschichten:
Die Rache: Kevin wird von seinen ehemaligen Freunden auf einen einsamen gruseligen Platz gelockt. Sie wollen sich an ihm rächen ,weil er aus der Gang ausgestiegen ist.Doch plötzlich tauchen
seltsame geisterhafte Gestalten zwischen den unheimlichen Häuserruinen auf.....
Ticket ins Grauen:
Horror pur.Eine Achterbahn entgleist..und der Tod lauert schon nach Opfer....
Ein Waggon entgleist und stürzt in die Tiefe .Der 2. Waggon droht alle anderen Waggons in die Tiefe zu reißen.
Die Bügel gehen plötzlich nicht mehr auf....Ciara und Jason sitzen hilfos fest .
Der Tod lauert schon auf die beiden....denn entweder stürzen sie ab oder verdursten qualvoll.
Rettung ist weit und breit nicht in Sicht...die Uhr tickt....jede Minute die verstreicht verschwinden die Aussichten aufs Überleben.
Die Sonnenbank:
Kieran liegt ahnungslos auf der Sonnenbank...er weiß nicht ,dass dies keine normale Sonnenbank ist, sondern eine Schlachtbank.....
Denn die Besitzerin hat eine sadistische Freude daran ,ihre Opfer zu kastrieren!!!!
Der Haikäfig:
Ein dubioses Pärchen wirbt mit einem unvergesslichen Abenteuer mit dem weißen Hai im Haikäfig.
Doch was die Opfer nicht wissen.....der Haikäfig ist manipuliert...und der Hai weiß das und wartet gierig auf seine ahnungslose Opfer....
Das blutige Festmahl kann beginnen !!!
Inhalt und Umsetzung
Das was ich erst kürzlich an anderer Stelle bereits einmal erwähnt habe, gilt auch hier:
Wenn mir Werke in die Hände fallen, von denen ich annehmen muss, dass sie von ambitionierten, jungen Indieautoren stammen, dann halte ich mich ganz bewusst mit Sarkasmus oder Ironie zurück. Ebenso möchte ich meine entsprechenden Rezensionen in solchen Fällen nicht als "Niedermachen" verstanden wissen. Ich bin davon überzeugt, dass jedes Manuskript, das von einem Autor verfasst wird, Arbeit und Mühe macht. Ebenso braucht es Mut, seine Texte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und es braucht ein dickes Fell, die negativen Kritiken der Leserschaft zu ertragen.
Allerdings, so möchte ich einräumen, kenne ich die Reaktionen von Frau Kaplan auf alle bisherigen Negativrezensionen zu ihren Werken. Demnach erscheint mir eine Zusatzbemerkung angebracht, damit weder sie sich - noch ihre Freunde - angegriffen fühlen: Es geht mir hier um eine kundenorientierte Rezension des E-Books. NICHT um eine Kritik an der Person Kaplan. Wie auch? Ich kenne sie nicht.
Dann werde ich mich in dieser Rezension zum Buch - genau wie in allen anderen Anthologien auch - einzeln zu den Kurzgeschichten äußern.
Das wird dazu führen, dass diese Rezension außergewöhnlich lang werden wird.
Üblicherweise nehme ich mir diese Zeit und mache mir diese Mühe, damit sich Indieautoren Verbesserungsvorschläge herausziehen können und zudem ersichtlich wird, wieso ich ein Werk so beurteile, WIE ich es am Ende beurteile. Auch wenn ich befürchte, dass die Autorin (gemessen an ihren Reaktionen auf andere Rezensionen) sich nicht viel aus den Vorschlägen machen wird, so hoffe ich doch, dass zumindest andere Indieautoren etwas herausziehen können.
Liebe Frau Kaplan,
um Ihre Kommentare auf die anderen Kritiken schon an dieser Stelle zu beantworten: ich freue mich schon sehr darauf, dass ich in absehbarer Zeit einmal zum Vorbild einer Ihrer Bösewichte werde (lächel).
...
Fangen wir also an:
Das Cover ist im Querformat gehalten, was mich immer wieder irritiert, auch wenn ich aus anderer Quelle inzwischen erfahren habe, dass das Format wohl auch dazu dienen kann, die Aufmerksamkeit der Leser auf sich zu ziehen.
Titel und Autor sind gut lesbar. Dies ist auf dem Kindle-Markt nicht immer der Fall und daher ist es mir eine Erwähnung wert.
Bereits die erste Seite ist vom Layout her etwas gewöhnungsbedürftig, da Autorenname, Buchtitel, Copyright und Widmung so geschrieben wurden, dass sie am linken und rechten Rand auftauchen. Die Mitte hingegen bleibt frei.
Gewöhnungbedürftig wie gesagt, aber keine schlechte Idee, wie ich finde.
Die "Horror-Box" beinhaltet die auch einzeln zu erwerbenden Titel:
1. Die Rache
2. Ticket ins Grauen
3. Die Sonnenbank
4. Der Haikäfig
Offenbar werden alle Kurzgeschichten / Novellen mit dem Cover eingeleitet, welches auch auf den Einzelbänden Verwendung fand. Wieder keine schlechte Idee.
Dem Cover folgt ein ähnlich gestalteter Hinweis aufs Copyright, die Widmung etc. wie es weiter oben bereits fürs Gesamtwerk beschrieben wurde.
Eine weitere Inhaltsangabe schließt sich an. Jedenfalls wird eine in Aussicht gestellt, aber es folgt sofort der Text. Es hat etwas gebraucht, aber inzwischen bin ich mir sicher, dass Frau Kaplan tatsächlich keine "Ínhaltsangabe" meint. Jedenfalls nicht so, wie ich sie erwartet hätte - sondern eine Art Zusammenfassung oder (unvollständiges) Exposé. Das ist DERART unüblich, dass ich tatsächlich mehrere Anläufe brauchte, um zu verstehen, was das soll.
Aber immerhin erleichtert es mir die Rezension. Auch wenn es - gelinde gesagt - nicht sonderlich klug ist, der eigentlichen Kurzgeschichte einen gigantischen Spoiler voranzuschicken. Aber nun gut.
Da könnte die Autorin aus meiner Sicht noch einmal nacharbeiten.
Geschichte eins: Die Rache
Inhalt (teilweise):
Kevin und seine Freundin Tyra besuchen das College. Es ist gerade Vorlesungsschluss und Kevin denkt darüber nach, wie es wohl werden wird, wenn er nach inzwischen drei Monaten auf seine Freunde trifft. Er fährt mit der U-Bahn und sorgt mit seiner Schuluniform für Aufsehen.
Kevin erreicht unbeschadet sein Viertel, trifft dort auf Shaky, Tiny-Boy und Bruce. Bruce ist offenbar eifersüchtig auf Kevin, der es als einziger aus der Truppe ans College geschafft hat. Kevin hingegen schwant, dass seine Bildungschance dafür Sorge trägt, dass er endgültig aus der Clique ausgeschlossen werden wird.
[Anmerkung: traurig aber wahr. Das kann passieren.]
Kevins "Freunde" überreden den "College-Boy" dazu, ein Auto zu knacken, indem sie ihm vorhalten, er sei zu einem Weichei verkommen. Durch eine zufällige Begegnung wird der Student aber vom Diebstahl abgehalten. Dummerweise kehrt er zu seinen "Freunden" zurück.
[Anmerkung: Frau Kaplan, finden Sie das nicht ein wenig ... unlogisch?]
Und weil Bruce und seine Kumpel wütend auf Kevin sind, wollen sie ihn umbringen.
Umsetzung:
Gewählt ist die die erste Person Singular im Präteritum.
An ihrem Handwerk sollte die Autorin noch arbeiten. Orthographie, Interpunktion, Tempus und Grammatik lassen stark zu wünschen übrig - und erschweren es, die Geschichte zu lesen. Überzählige Leerzeichen sind unglücklicherweise stark gehäuft vorhanden. Die Autorin hat eine Vorliebe für Punkte. Das Layout ist (teilweise) im Blocksatz gehalten. Die Sprache ist einfach, was sich vorallem dadurch äußert, dass die Sätze kurz sind. Ausrufe- und Fragezeichen finden gehäuft Verwendung und werden bis zu drei Mal hintereinander eingesetzt:
"Waren es tatsächlich Geister??? Hatte ich jetzt tatsächlich die Toten aus den Gräber gelockt?? [...] Ich konnte doch nicht ahnen.....das wirklich Geister hier waren!!!"
Die Formulierungen sind mitunter krude (ich zähle nur einige auf):
"Als er übers Wochenende heimkommt um seine Freunde zu sehen, ist das Widersehen verhalten."
"Kevin steht der Tod vor Augen ...den Bruce der Anführer hat schon viele Menschen auf dem Gewissen."
[Anmerkung: wieso sitzt der dann noch nicht im Knast?]
"Langsam wich die gute Stimmung von mir."
"Die meiste Zeit war sie [Kevins Schwester] allerdings beim Arbeiten in einer stinkenden Fabrik."
[Anmerkung: wieso legt besagte Schwester einen Zettel auf den Küchentisch? Das impliziert, dass Kevin häufiger daheim ist, als die erwähnten drei Monate College vermuten lassen.]
"Da fiel mir eine Idee ein... vielleicht fiel er darauf ein und ließ von seinem tödlichen Plan ab."
Gefällt mir die Geschichte?
Eher nicht. Sie baut keinerlei Spannung auf. Sehr wahrscheinlich liegt es dran, dass mir das Lesen schwer gefallen ist. Möglicherweise ist der Grund auch darin zu suchen, dass die Autorin viele Informationen so schnell hintereinander liefert, dass keine Chance auf Atmosphäre besteht.
Was ich hingegen tatsächlich gelungen finde (ehrlich!), ist der finaler Twist.
Geschichte zwei: Ticket ins Grauen
Inhalt (teilweise):
Erster Satz der "Inhaltsangabe":
"Jason und Rob sind beste Freunde und gehen gemeinsam mit Ciara und Betsy Ciaras Freundin auf den Rummelplatz."
Jason hat, als die Freunde mit der Achterbahn Future World fahren, eine Vision.
Zitat: "Jason hat plötzlich ein ungutes Gefühl bei dieser Attraktion,denn eine schaurige Vision holt ihn heim. Doch seine Freunde überreden ihn und er nimmt zögernd die Fahrt an. Doch nichts passiert beim 1. Mal und Jason hält die Vision für eine Einbildung und steigt auch beim 2.Mal ein. Doch diesmal wird die Fahrt zum Alptraum."
Abgeschlossen wird die "Inhaltsangabe" mit dem Satz:
"Jason und Ciara haben den Tod vor Augen.....es wird ein gnadenloser Wettlauf mit der Zeit.....denn wenn die rettung nicht rechtzeitig kommt,droht den beiden ein qualvolles Sterben Entweder durch Absturz des Waggons ....oder Verdursten...."
[Anmerkung: Es gibt die "dreier Regel", welche besagt, dass man (durchschnittlich) drei Minuten ohne Luft, DREI TAGE ohne Wasser und drei Wochen ohne Nahrung überleben kann. Wie lange soll denn die Rettung dauern? ... zumal es regnet ;-) ]
In der Geschichte selbst wird erzählt, dass der Arbeiter Jack und sein Vorbarbeiter auf die Sicherheitskontrollen bei der Achterbahn verzichten, da sie in Zeitverzug geraten sind und ein Sturm aufzieht.
"Es war sehr schwül ein Blick zum Himmel verriet ,dass es höchstwahrscheinlich noch eine Strumfront im Kommen war..."
"In dem ganzen Trubel dachte niemand mehr an die Sicherheitskontrollen bei der Achterbahn Future ...."
[Da lob ich mir die deutsche Gründlichkeit. Ohne einen Abnahme vom TÜV darf kein Gerät in Betrieb genommen werden ... schon gar nicht, wenn es neu ist.]
Gleichzeitig spielt Jason am Computer:
"Es war eine Simulation über Achterbahnfahrt und man musste Hindernisse ausweichen..."
[Zum einen ist es ein großer Zufall, dass Jason eine Achterbahnsimulation spielt - und zum anderen interessiert mich, wie eine Achterbahn Hinternissen ausweichen soll ... selbst wenn es nur solche virtueller Art sind.]
Rob holt seinen Freund ab und sie gehen zusammen mit ihren Freundinnen auf den Rummelplatz.
Es kommt, wie es kommen muss ...
Die Autorin garniert ihre Geschichte noch mit einer kleinen Romanze zwischen Jason und Ciara.
"Eine vertraute Stimme drang an sein Ohr...er drehte sich um....direkt in Ciaras wunderschönen Rehaugen."
[Die "wunderschönen Rehaugen" werden übrigens zwei Mal ziemlich schnell hintereinander erwähnt.]
Umsetzung:
Gewählt ist die dritte Person Singular. Was den Tempus angeht, bin ich mir nicht sicher, da er in den ersten Abschnitten wild zwischen Präsens und Präteritum herumspringt.
Vieles was für "die Rache" gilt, gilt auch hier: Orthographie, Interpunktion, Tempus und Grammatik lassen stark zu wünschen übrig. Überzählige Leerzeichen sind stark gehäuft. Das Layout ist im Blocksatz gehalten. Die Sprache ist einfach, die Sätze sind kurz. Auch hier finden sich gehäuft (und falsch eingesetzte) Ausrufe- und Fragezeichen. Die Vorliebe für Punkte bleibt bestehen.
Entsprechende Zitate habe ich unter "Inhalt" bereits aufgeführt. Ich denke, es ist nicht nötig, erneut näher darauf einzugehen.
Gefällt mir die Geschichte?
Sie erinnert mich - wie auch viele der Rezensienten der entsprechenden Einzelgeschichte - viel zu sehr an Final Destination 3, um mich in irgendeiner Form in ihren Bann zu schlagen. Daran ändert sich auch nichts, wenn ausdrücklich erwähnt wird, dass Jason erst während der ZWEITEN Fahrt einen entgleisenden Achterbahnwagen sieht. Und auch die recht deutliche Distanzierung zum Film-Plot, welche ich der Autorin durchaus zugestehe, kann mich nicht davon abbringen, dass es unübersehbare eins-zu-eins Parallelen gibt.
(SPOILER)
Man könnte sagen, dass es sich um die ersten zwanzig Minuten des Filmes handelt, bis die Geschichte eine eigenständige Wendung nimmt und es sich hauptsächlich um die Rettung von Jason und Ciara dreht.
(SPOILER ENDE)
Wenn man sich als Autor von anderen Werken inspirieren lässt (was durchaus in Ordnung ist), dann wäre es wünschenwert, wenn die (teilweise) Neuauflage einer bekannten Geschichte einen gewissen Charme hat oder eine besondere Atmosphäre heraufbeschwört. Hier finde ich jedoch leider weder das eine noch das andere.
Es gibt keinen finalen Twist.
Ich würde sagen, dass die Geschichte so vor sich hin dümpelt. Spannung kam zu keiner Zeit auf. Dafür war ich häufig genervt.
Geschichte drei: die Sonnenbank
Inhalt (teilweise):
Kieran geht in ein Sonnenstudio, um seiner Freundin Sheila zu imponieren.
"Hübsche Girls lächeln von der Theke einladend her."
Kurz vorher werden Leichenteile im Zimmer 13 beseitigt und der geneigte Leser lernt ein neues Wort kennen:
"[...] auf ihrem Gesicht huschte ein maliziöses Lächeln."
[Der Duden sagt, dass "maliziös" ein Synonym zu folgenden Adjektiven ist:
ränkesüchtig, intrigant, abgefeimt, arglistig, böse, boshaft, gemein, heimtückisch, heuchlerisch, hinterhältig, hinterlistig, niederträchtig ...
An dieser Stelle geht mein Dank an Frau Kaplan: ich lerne gerne etwas dazu.]
Obwohl Kieran sich unwohl fühlt, ist nur der Raum Nummer 13 frei.
[Ich persönlich finde die Nummer 13 etwas ausgelutscht, wenn es darum geht etwas "böses" oder "bedrohliches" zu charakterisieren - aber das ist sicherlich Geschmackssache.]
Während er sich auf die Sonnenbank legt, wandern seine Gedanken immer wieder zu seiner Freundin Sheila. Darüber döst der junge Mann ein.
Irgendwann kommt die hässliche (Zitat) Besitzerin mit dem Namen Sunshine (Zitat!) herein und befummelt den Schlafenden.
Als Kieran aufschreckt, sieht er sich der unattraktiven Frau gegenüber. Seine erste Assoziation?
"Sie musste früher mal Prostituierte gewesen sein nach ihrer Art zu urteilen."
[Aha? Besonders hässliche Prostituierte verdienen bekanntermaßen ja ganz besonders gut ...]
Noch während Kieran registriert, in welcher Lage er sich befindet, betreten zwei Eunuchen das Sonnenstudio und Sunshine fordert die beiden auf, ihren Lendenbereich zu präsentieren.
Zitat: "Und lässt ihm die beiden unten zeigen."
Umsetzung:
Gewählt ist die dritte Person Singular im Präteritum.
Das, was für "die Rache" und "Ticket ins Grauen" gilt, gilt selbstverständlich auch hier: Orthographie, Interpunktion, Tempusfehler und Grammatik sind kaum erträglich. Überzählige Leerzeichen. Inflationäre Punkte. Das Layout im Blocksatz. Sprache einfach. Ausrufe- und Fragezeichen gehäuft. Entsprechende Zitate vgl. "Inhalt".
Gefällt mir die Geschichte?
Nö.
Die sprachliche Umsetzung sowie die unlogischen Entwicklungen machen es mir unmöglich, mich in Kieran hineinzuversetzen. Es ist schlichtweg langweilig.
Am Ende gibt es einen großen Twist, der es aber auch nicht mehr herausreißen kann. Der abschließende, kleine, finale Twist hat mich immerhin grinsen lassen.
Geschichte vier: der Haikäfig
Inhalt (teilweise):
Sarah und Susan werden in Florida von einer Frau angesprochen, die ihnen ein Erlebnis mit einem weißen Hai verspricht. Nach kurzem Überlegen betreten sie die Yacht der Fremden.
Die Fremde stellt sich als Celline heraus, die mit Bodo gemeinsame Sache macht.
Zitat: ""Bodo ... alles ist klar. Ich habe wieder zwei ahnungslose Touristen geködert." Celine grinste zufireden und warf einen kurzen Blick auf die beiden Girls die immer noch mit großen Augen das Meer betrachteten."
Während Bodo die Haie mit Fischabfällen anlockt, fordert Celine die beiden Freundinnen dazu auf, mit Schnorchel und Taucherbrille ins Wasser zu springen und den Haikäfig zu betreten.
[Und was soll ich sagen? Die beiden Vollpfosten machen das natürlich auch!]
Natürlich werden die beiden von einem Hai attackiert:
"Sarah die am nächsten war spürte einen harten Stoß...und wich erstaunt zurück. Plötzlich meinte sie das irgendwas fehlte....
Sie schaute auf ihren Arm.....doch da war nur noch einen Stumpf.....ein Schwall Blut trübte die Sicht ein ..weiße Sehnenstränge hingen vom Armstumpf herab und gaben einen scheußlichen Anblick."
Nach ein paar Seiten Gemetzel wird selbstverständlich auch Susan gefressen.
"Das letzte was sie noch sah war der Schlund vom Hai mit seinem fauligen Geruch..."
[Wie Susan unter Wasser das Kunststück vollbringt, den Geruch des Hais wahrzunehmen, ist mir ein Rätsel.]
Während Susan und Sarah um ihr Leben kämpfen, geben sich Bodo und Celine an Deck "der wilden zügellosen Leidenschaft hin."
Etwa zur selben Zeit hat sich Matt mit seiner großen Liebe und Ehefrau Ruby gestritten. Um dem Ehekrach aus dem Weg zu gehen, zieht er zu seinem Bruder Kyle und lässt seine Frau mit der drei Monate alten Tochter Melody alleine.
[Wirklich nett, der Mann ...]
Und weil Matt unbedingt etwas Entspannung braucht, zieht es ihn - zusammen mit seinen Kumpels Jim und Milo - zum Meer.
Umsetzung:
Gewählt ist die dritte Person Singular im Präteritum.
Orthographie, Interpunktion, Tempusfehler und Grammatik sind katastrophal. Überzählige Leerzeichen. Inflationäre Punkte. Das Layout im Blocksatz. Sprache einfach. Ausrufe- und Fragezeichen gehäuft. Entsprechende Zitate vgl. "Inhalt".
Gefällt mir die Geschichte?
Nein.
Die sprachliche Umsetzung und die zahlreichen Logiklöcher machen die Geschichte einfach nur langweilig.
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Abschließend bleibt zu sagen, dass ich viel Sympathie für Indieautoren habe. Ich finde es großartig, wenn sich jemand den Traum erfüllt, seine Werke zu veröffentlichen - auch dann, wenn er keinen Verlag findet. Und ich habe ebenso Verständnis dafür, dass sich ein Autor mit seinen Werken ein wenig dazuverdienen möchte.
Allerdings sollte zum Einen ein wenig Sorgfalt erwartet werden dürfen und zum Anderen eine gewisse Kritikfähigkeit. Zudem sollte - sofern es sich um ein Produkt handelt (und ein E-Book ist nun einmal ein Produkt) - das Preisleistungsverhältnis stimmig sein.
Derartig unausgereifte Manuskripte (diese Texte möchte ich nicht anders nennen) erfüllen weder mein Verständnis von Sorgfalt noch von Preis-Leistung. Auch dann nicht, wenn es sich nur um 3,52 Euro handelt.
Die Kritikfähigkeit der Autorin wage ich in Zweifel zu ziehen, da mir ihre Reaktionen zu den bisherigen Rezensionen bekannt sind.
Ohne verletzend klingen zu wollen, fürchte ich, Manuskripte dieser Art ziehen sämtliche Indieautoren in den Augen der Leserschaft herunter.
Ich hätte mir natürlich noch die Leseproben zu den Einzelgeschichten herunterladen können, um zu schauen, ob Frau Kaplan etwas an ihren Texten geändert hat, ehe sie sie zur "Horror-Box" zusammengefasst hat.
Aber der Zustand, in dem sich das Manuskript befindet, lässt mich glauben, dass sie keinerlei Korrekturen vorgenommen hat.
Sowas nenne ich - freundlich gesprochen - dreist.
Fazit
Um es freundlich zu sagen, ist noch einiges an dem Manuskript zu verbessern. Von Horror (im herkömmlichen Sinne) keine Spur. Ich kann und WILL es in dieser Form niemandem weiterempfehlen.