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Entdeckungen [Kindle Edition]

von Tim Svart

 

Klappentext / Kurzbeschreibung

Die Kurzgeschichte zum neuen Psychothriller von Tim Svart: "DAS SCHLOSS"
„Oh, wie er es liebte, in solchen Gebäuden auf Entdeckungstour zu gehen. Es war wie auf dem Dachboden seiner Großeltern. Egal, wie oft man dort hinaufstieg – man wusste nie, was man fand.“
Hinweis des Autors: Die in der Kurzgeschichte „Entdeckungen“ geschilderten Ereignisse finden zeitlich vor den Geschehnissen in dem Psychothriller „DAS SCHLOSS“ statt. Natürlich müssen Sie „DAS SCHLOSS“ im Anschluss nicht lesen, aber vielleicht weckt die nachfolgende Erzählung ja ihre Neugier.

 

Inhalt und Umsetzung

Der Protagonist Adam besucht mit Melanie ein verlassenes Schloss, das zum Verkauf steht. Er begutachtet das Gemäuer, um zu entscheiden, ob er es in Zukunft für sich nutzen möchte. Ganz besonders hat es ihm ein Brunnen angetan. Während seiner Erkundung ärgert er sich zunehmend über die Kommentare seiner weiblichen Begleitung.

 

Die Kurzgeschichte wird aus der dritten Person Singular im Präteritum erzählt. Die Umsetzung ist weitest gehend stimmig. Einige Kleinigkeiten halte ich allerdings für verbesserungswürdig:

 

Der Autor Tim Svart weist außergewöhnlich häufig darauf hin, dass der Protagonist von dem Horror-Genre besonders fasziniert ist. Es hätte durchaus gereicht, es ein oder höchstens zwei Mal in diesem extrem kurzen Text zu erwähnen. Spätestens bei 60 % ist mir die gehäufte Erwähnung höchst negativ aufgefallen:

 

""Was denn zum Beispiel?" Adams Interesse war geweckt.

Komm, erzähl's mir. Ich liebe Horrorgeschichten."

 

Der zweite Satz ist überflüssig - der Leser kann sich schon denken, wieso sich der Protagonist an dieser Stelle besonders interessiert zeigt.

 

Ein Mal wird die Bemerkung "Wenn du das sagst", eines Charakters als einsilbig beschrieben (20 %).

 

Adam erinnert sich daran, dass er als Jugendlicher eine Geschichte gelesen habe. Prinzipiell ist das ja nicht verkehrt - nur bin ich die ganze Zeit über das Gefühl nicht los geworden, dass der Protagonist noch längst nicht erwachsen ist. Das mag an der eher einfach gewählten Sprache des Autors liegen, die zudem ab und an an deutlichen Stilbrüchen krankt.

 

Beispiele:

"Er [Adam] stopfte seinen Schwanz zurück in die Hose." (27 %) während der gleiche Protagonist auf 35 % "frohlockte". Außerdem sind Horrorgeschichten "für ihn einfach das Größte." (42 %)

 

Eine wirkliche Spannung ist während des Lesens nicht bei mir aufgekommen. Der Autor beschreibt zwar handwerklich größtenteils geschickt die Situation und wirft auch einige Fragen auf, aber dennoch fehlt mir das gewisse Etwas.

Der Abschluss dieser kurzen Erzählung (69 % des gesamten E-Books) ist jedoch überraschend und birgt das Potential für eine fiese, kleine Wendung.

 

Anmerkung: in der Kurzbeschreibung findet sich ein Fehler in der Anrede. (Das "Ihnen" wird ebenso groß geschrieben wie das "Sie".)

 

Alles in Allem hat sich bei mir jedoch der Eindruck festgesetzt, dass es sich bei Tim Svart um einen ambitionierten jungen Autoren handelt, der noch ein wenig Feinschliff benötigt.

 

Fazit

Die Kurzgeschichte war kurzweilig und (nicht immer) flüssig zu lesen. In meinen Augen ist da noch "Luft nach oben". Ich bin mir ehrlich gesagt im Moment nicht sicher, ob ich sein Folgewerk "das Schloss" käuflich erwerben werde.