... meine Rezensionen
Die Todesboten [Kindle Edition]
von Isabella Pad
Klappentext / Kurzbeschreibung
Wie fühlt ein Bonsai, warum öffnet sich die Seerose oder kann Efeu mehr als nur eine Wand hochranken? In diesen ausgewählten Kurzgeschichten tummeln sich Tiere, Pflanzen und Menschen, die mehr
erleben, als manch einem lieb ist. Seien Sie also vorsichtig!
Insgesamt sechs Geschichten mit Gänsehauteffekt und einem Gesamtumfang von 88 Taschenbuchseiten.
Inhalt und Umsetzung
Soeben habe ich "Arachno - Das Versteck der Spinnen" von der Autorin gelesen. Und mit dieser Kurzgeschichte hatte sie mich überzeugt. Also habe ich 3,49 € investiert, um zu sehen, ob mich Frau Pad mit ihren anderen Geschichten ebenso begeistern kann. Eigentlich bin ich eher "geizig" und versuche mich vorzugsweise an kostenfreien Downloads zu halten, da ich einen hohen Lesedurchsatz habe.
Nun gut. Schauen wir mal, ob sich die Ausgabe gelohnt hat.
In der Anthologie sind - wie auch in der Kurzbeschreibung erwähnt - sechs Kurzgeschichten enthalten. Sie alle sind auch als Einzelveröffentlichungen erhältlich:
Fleischlose Kost
Schnipp Schnapp
Käfer des Todes
Der Efeu
Alba
Zweibettzimmer
Ich werde sie alle in kurzen Worten anreißen und am Ende der Rezension mein Gesamturteil bilden.
Frau Pad bildet auch in dieser Anthologie die Personalunion, sowohl als Autorin, als Covergestalterin, als Lektorin, als auch als Layouterin.
Geschichte eins: Fleischlose Kost
Handwerkliches:
Gewählt ist die erste Person Singular im Präteritum.
Im Gegensatz zu "Arachno" lebt dieser Text fast ausschließlich durch die wörtliche Rede.
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind sehr stimmig.
Das Layout ist im Flattersatz gehalten, was mir persönlich nicht so gefällt.
Die Kurzgeschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt:
- ohne Titel - (streng genommen)
Genug ist genug
Die Verhaftung
Im Gefängnis
Seelenfrieden
Was geschieht?
Der durch die Giftspritze hingerichtete Protagonist spricht mit einem Totengräber und berichtet über sein Verbrechen: Luisa, mit der er einundzwanzig Jahre verheiratet war, hatte den Hang dazu, besonders gesund zu kochen. "Tofu, Gemüsebällchen und Algenpüree mit Biomöhren." Zu allem Überfluss war Luisa eine Quasselstrippe und der Protagnoist sehnte sich derart nach einem saftigen Stück Fleisch, dass ...
Die Geschichte lebt von ihrem Zynismus. Gruselig würde ich jedoch sie nicht nennen. Das Ende ist stimmig und passt zum Grundton.
Die Geschichte gefällt mir.
Geschichte zwei: Schnipp Schnapp!
Handwerk:
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind sehr stimmig. Das Layout ist auch hier im Flattersatz gehalten (Das mag ich noch immer nicht sonderlich).
Die Geschichte ist in der ersten Person Singular, im Präteritum verfasst.
Eine Unachtsamkeit ist mir im Tempus aufgefallen:
(Achtung SPOILER!)
"Schön einzeln, damit er leidet, so wie ich früher bei jedem Schnitt gelitten hatte."
(SPOILER ENDE)
Wörtliche Rede ist ausreichend vorhanden und sorgt für Lebendigkeit.
Auch hier finden sich Kapitel:
- ohne Titel -
Zeit der Rache
Besuch
Worum gehts?
Der Protagonist befindet sich in einer äußerst prekären Situation:
"Brutal schnitt man mir in die Eingeweide. Mit einer äußerst scharfen Gartenschere verletzte man meine empfindlichen Arme."
Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Protagonisten um einen ganz besonderen handelt:
"Meine neuen Triebe wurden erbarmungslos abgetrennt. Es schmerzte höllisch. Gerade das Kappen der jungen Äste und Blätter, vor Kurzem erst mühselig entwickelt, verursachten stechende Schmerzen in meinem Innern."
Der Besitzer des Protagonisten ist ihm offensichtlich überdrüssig, kümmert sich nur um ihn, da Tante Gerda ihren Besuch angekündigt hat.
Diese Geschichte ist recht kurz. Um ehrlich zu sein, war der "Spaß" schon wieder vorbei, ehe er so richtig angefangen hat. Ich muss einräumen, dass ich froh bin, sie im Rahmen der Anthologie erworben zu haben. Sonst wäre ich sicherlich enttäuscht gewesen.
Insgesamt ist die Erzählung nicht schlecht.
Geschichte drei: Käfer des Todes
Die üblichen Bemerkungen zum Handwerk:
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind wie gewohnt stimmig.
Es gibt eine Dopplung von Ausrufe- und Fragezeichen.
An den Flattersatz gewöhne ich mich so langsam.
Gewählt ist die dritte Person Singular im Präteritum.
Die wörtliche Rede ist äußerst sparsam eingesetzt, Gedankengänge werden (bis auf eine versehentliche Ausnahme) kursiv geschrieben. Der Sprachstil ist sehr angenehm zu lesen.
Wieder gibt es Kapitelunterteilungen:
- ohne Titel - (streng genommen)
Entdeckung
Die Falle
Titelseite
Selbstmord
Die Bekämpfung
Der Anruf
Worum gehts?
Tobias wacht durch ein eigenartiges Scharren auf:
"Angestrengt lauschte er in die Stille. Da! Noch einmal. In unregelmäßigen Abständen vernahm er ein kratzendes Geräusch."
Hinter einer Kabelverkleidung entdeckt er einen Käfer, den er kurzerhand mit dem Schuh erschlägt. Aus Neugier sucht er am nächsten Tag im Internet nach der Spezies, allerdings erfolglos. Als er noch einmal nach dem Kadaver sehen möchte, ist dieser verschwunden.
Obwohl sich Vergleiche zu "Arachno" aufdrängeln, verläuft diese Geschichte gänzlich anders. Sie hat meiner Meinung nach eher Ähnlichkeit mit einer Poe-Geschichte (ohne dass ich eine spezielle nennen könnte), entbehrt aber der altmodischen Sprache. Das Ende ist auch hier stimmig, kommt meiner Meinung nach aber etwas plötzlich. Schön finde ich, dass ...
(Achtung SPOILER)
... offen bleibt, ob der Protagonist zu viel in die Käfer hineininterpretiert oder nicht.
(SPOILER ENDE)
Die Kurzgeschichte gefällt mir.
Anmerkung, die meiner Berufsehre geschuldet ist:
(Achtung SPOILER)
Insekten ertrinken nicht so schnell, wie von der Autorin beschreiben. Sie können im Gegenteil recht lange ihre Stigmen verschließen und so "die Luft anhalten".
(SPOILER ENDE)
Geschichte vier: der Efeu
Handwerkliches:
Orthographie, Interpunktion, Grammatik und Layout wie gewohnt.
Ein paar Ausdrucksfehler und Wortwiederholungen sind mir aufgefallen.
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Manchmal unterlaufen der Autorin Tempusfehler.
Wörtliche Rede ist spärlich vorhanden. Die Gedankengänge sind wie üblich kursiv gehalten.
Kapitel:
- ohne Titel - (streng genommen)
Gefährliche Kurznachrichten
Gefesselt
Spurensuche
Weitere Ermittlungen
Was geschieht?
Diana fährt nach einem langen Arbeitstag, zunächst mit dem Bus nach Hause und plant anschließend eine Abkürzung durch den Park zu nehmen.
"Obwohl es stockdunkel war, es war kurz vor Mitternacht, hatte Diana keine Angst. Sie nahm jeden Tag den gleichen Weg, war mit Taschenalarm und Pfefferspray bewaffnet, und den absolvierten Selbstverteidigungskurs für Frauen hat sie auch mit Auszeichnung bestanden." [Hier: Tempusfehler]
Noch während sie im Bus durch die Stadt rumpelt, erhält sie eine SMS in der sie davor gewarnt wird, auszusteigen.
"Sicher verwählt, beruhigte sie sich, und schon näherte sich ihre Haltestelle. Nachdem sie ausgesteigen war, drehte sie sich vorsichtshalber noch einmal um, denn ein mulmiges Gefühl beschlich sie."
Das nächste Mal, als ihr Handy klingelt ist ein anonymer Anrufer dran.
Dies ist in meinen Augen die schwächste Geschichte der Anthologie, insgesamt ist sie jedoch nicht schlecht. Die Erzählung lebt vom Horror, die Auflösung ist okay.
Geschichte fünf: Alba
Handwerk:
Orthographie, Interpunktion, Grammatik und Layout wie gewohnt stimmig.
Ein paar Ausdrucksfehler und Wortwiederholungen sind mir aufgefallen.
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Auch hier unterlaufen der Autorin Tempusfehler.
Wörtliche Rede ist spärlich vorhanden. Die Gedankengänge sind kursiv gehalten.
Kapitel:
- ohne Titel - (streng genommen)
Wie die Königin der Nacht
Vorahnung
Volle Blüte
Was passiert?
Eileen hat seit einem Jahr eine Seerose, der Spezies Nymphaea alba (Weiße Seerose, Wasserlilie), auf ihrem Balkon stehen. Jetzt scheint es soweit zu sein, dass sich die erste Blüte, der von Eileen Alba getauften Pflanze, öffnet:
"Es kam ihr so vor, als wäre die Blüte über Nacht noch ein wenig dicker und praller geworden. [...] Ihr Fotoapparat stand schon griffbereit auf dem Küchenschrank."
Aber die Seerose bleibt weiterhin verschlossen. Eileen legt sich schlafen und hat in der Nacht einen eigenartigen Traum von einem entflohenen Pychopathen.
Auch diese Geschichte ist extrem kurz. Sie erinnert mich zudem an "Käfer des Todes". Prinzipiell ist sie nicht schlecht, aber ich bin auch hier ganz froh, dass ich sie im Rahmen der Anthologie erworben habe.
Wieder einmal eine Anmerkung, die meinem Beruf geschuldet ist:
Genus- und Speziesnamen werden grundsätzlich kursiv geschrieben.
Geschichte sechs: Zweibettzimmer
Anmerkungen zum Handwerk:
Orthographie, Interpunktion, Grammatik und Layout sind stimmig. Mir sind einige Wortwiederholungen aufgefallen. Ein Mal gibt es eine Ausrufe- und Fragezeichen-dopplung
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Auch hier unterlaufen der Autorin Tempusfehler.
Wörtliche Rede ist spärlich vorhanden. Die Gedankengänge sind kursiv gehalten.
Kapitel:
- ohne Titel -
Die Diagnose
Zimmergenossin
Schicksal
Worum gehts?
Belinda steht fassungslos vor einem frisch bezogenen Krankenbett und negiert das, was ihr von einer Schwester mitgeteilt wird.
In einer Rückblende wird erzählt, dass Belinda im Ski-Urlaub einen Unfall hatte, und jetzt ihre dringend benötigte freie Zeit, statt auf der Piste, mit einem Beinbruch im Krankenhaus zubringen muss.
"Belinda lag in einem Zweibettzimmer, dessen anderes Bett seit ihrer Ankunft leer stand. Hier lag sie nun einsam und allein, ohne Freunde oder Familienmitglieder, an einem fremden Ort, weit weg von zu Hause, und hing ihren trüben Gedanken nach, während ihr ein paar Tränen die Wangen hinunterliefen."
Die Protagonistin bekommt dann aber eine geschwächte, ältere Frau aufs Zimmer, die dringend eine neue Niere benötigt.
Die Geschichte hat durchaus gruselige Momente, auch wenn das Ende abzusehen ist. Insgesamt gefällt sie mir.
Gesamturteil:
Die Geschichten sind allesamt in einem angenehmen Sprachstil gehalten. Fehler sind mir nur sehr selten aufgefallen und beschränken sich meistens auf Tempusfehler. Frau Pad gelingt es angenehme Erzählungen zu verfassen, die durchaus ihre unheimlichen und/oder gruseligen Momente haben.
Bis auf die erste Geschichte ("Fleischlose Kost") fehlt der spaßige Unterton, wie ich ihn in "Arachno" gefunden hatte.
Insgesamt würde ich sagen, dass mir die Anthologie gefällt.
Fazit
Abwechslungsreiche, angenehm zu lesende Kurzgeschichten, die ihre gruseligen Momente haben.
Es folgt die zusammengekürzte Version, die ich Amazon zur Verfügung gestellt habe (ich verstehs ja auch nicht, aber irgendwie scheinen lange Rezis nicht gut anzukommen ^^)
Klappentext / Kurzbeschreibung
Wie fühlt ein Bonsai, warum öffnet sich die Seerose oder kann Efeu mehr als nur eine Wand hochranken? In diesen ausgewählten Kurzgeschichten tummeln sich Tiere, Pflanzen und Menschen, die mehr
erleben, als manch einem lieb ist. Seien Sie also vorsichtig!
Insgesamt sechs Geschichten mit Gänsehauteffekt und einem Gesamtumfang von 88 Taschenbuchseiten.
Inhalt und Umsetzung
Soeben habe ich "Arachno - Das Versteck der Spinnen" von der Autorin gelesen. Und mit dieser Kurzgeschichte hatte sie mich überzeugt. Also habe ich 3,49 € investiert, um zu sehen, ob mich Frau Pad mit ihren anderen Geschichten ebenso begeistern kann.
Nun gut. Schauen wir mal, ob sich die Ausgabe gelohnt hat.
In der Anthologie sind - wie auch in der Kurzbeschreibung erwähnt - sechs Kurzgeschichten enthalten. Sie alle sind auch als Einzelveröffentlichungen erhältlich:
Fleischlose Kost
Schnipp Schnapp
Käfer des Todes
Der Efeu
Alba
Zweibettzimmer
Ich werde sie alle in kurzen Worten anreißen und am Ende der Rezension mein Gesamturteil bilden.
Frau Pad bildet auch in dieser Anthologie die Personalunion, sowohl als Autorin, als Covergestalterin, als Lektorin, als auch als Layouterin.
Das Handwerkliche ist für alle Kurzgeschichten sehr stimmig.
Orthographie, Interpunktion und Grammatik weisen nur sehr selten Fehler auf.
Das Layout ist im Flattersatz gehalten (was mir persönlich nicht soo gefällt).
Geschichte eins: Fleischlose Kost
Erste Person Singular, Präteritum
Im Gegensatz zu "Arachno" lebt dieser Text fast ausschließlich durch die wörtliche Rede.
Die Kurzgeschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt:
- ohne Titel , Genug ist genug, Die Verhaftung, Im Gefängnis, Seelenfrieden
Was geschieht?
Der durch die Giftspritze hingerichtete Protagonist spricht mit einem Totengräber und berichtet über sein Verbrechen: Luisa, mit der er einundzwanzig Jahre verheiratet war, hatte den Hang dazu, besonders gesund zu kochen. "Tofu, Gemüsebällchen und Algenpüree mit Biomöhren." Zu allem Überfluss war Luisa eine Quasselstrippe und der Protagnoist sehnte sich derart nach einem saftigen Stück Fleisch, dass ...
Die Geschichte lebt von ihrem Zynismus. Gruselig würde ich jedoch sie nicht nennen. Das Ende ist stimmig und passt zum Grundton.
Die Geschichte gefällt mir.
Geschichte zwei: Schnipp Schnapp!
Die Geschichte ist in der ersten Person Singular, im Präteritum verfasst.
Eine Unachtsamkeit ist mir im Tempus aufgefallen:
(Achtung SPOILER!)
"Schön einzeln, damit er leidet, so wie ich früher bei jedem Schnitt gelitten hatte."
(SPOILER ENDE)
Wörtliche Rede ist ausreichend vorhanden und sorgt für Lebendigkeit.
Auch hier finden sich Kapitel:
- ohne Titel -, Zeit der Rache, Besuch
Worum gehts?
Der Protagonist befindet sich in einer äußerst prekären Situation:
"Brutal schnitt man mir in die Eingeweide. Mit einer äußerst scharfen Gartenschere verletzte man meine empfindlichen Arme."
Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Protagonisten um einen ganz besonderen handelt:
"Meine neuen Triebe wurden erbarmungslos abgetrennt. Es schmerzte höllisch. Gerade das Kappen der jungen Äste und Blätter, vor Kurzem erst mühselig entwickelt, verursachten stechende Schmerzen in meinem Innern."
Der Besitzer des Protagonisten ist ihm offensichtlich überdrüssig, kümmert sich nur um ihn, da Tante Gerda ihren Besuch angekündigt hat.
Diese Geschichte ist recht kurz. Um ehrlich zu sein, war der "Spaß" schon wieder vorbei, ehe er so richtig angefangen hat. Ich muss einräumen, dass ich froh bin, sie im Rahmen der Anthologie erworben zu haben. Sonst wäre ich sicherlich enttäuscht gewesen.
Insgesamt ist die Erzählung nicht schlecht.
Geschichte drei: Käfer des Todes
Gewählt ist die dritte Person Singular im Präteritum.
Die wörtliche Rede ist äußerst sparsam eingesetzt, Gedankengänge werden (bis auf eine versehentliche Ausnahme) kursiv geschrieben.
Wieder gibt es Kapitelunterteilungen:
- ohne Titel -, Entdeckung, Die Falle, Titelseite, Selbstmord, Die Bekämpfung, Der Anruf
Worum gehts?
Tobias wacht durch ein eigenartiges Scharren auf:
"Angestrengt lauschte er in die Stille. Da! Noch einmal. In unregelmäßigen Abständen vernahm er ein kratzendes Geräusch."
Hinter einer Kabelverkleidung entdeckt er einen Käfer, den er kurzerhand mit dem Schuh erschlägt. Aus Neugier sucht er am nächsten Tag im Internet nach der Spezies, allerdings erfolglos. Als er noch einmal nach dem Kadaver sehen möchte, ist dieser verschwunden.
Obwohl sich Vergleiche zu "Arachno" aufdrängeln, verläuft diese Geschichte gänzlich anders. Sie hat meiner Meinung nach eher Ähnlichkeit mit einer Poe-Geschichte (ohne dass ich eine spezielle nennen könnte), entbehrt aber der altmodischen Sprache. Das Ende ist auch hier stimmig, kommt meiner Meinung nach aber etwas plötzlich. Schön finde ich, dass ...
(Achtung SPOILER)
... offen bleibt, ob der Protagonist zu viel in die Käfer hineininterpretiert oder nicht.
(SPOILER ENDE)
Die Kurzgeschichte gefällt mir.
Anmerkung, die meiner Berufsehre geschuldet ist:
(Achtung SPOILER)
Insekten ertrinken nicht so schnell, wie von der Autorin beschreiben. Sie können im Gegenteil recht lange ihre Stigmen verschließen und so "die Luft anhalten".
(SPOILER ENDE)
Geschichte vier: der Efeu
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst.
Ein paar Ausdrucksfehler und Wortwiederholungen sind mir aufgefallen.
Manchmal unterlaufen der Autorin Tempusfehler.
Wörtliche Rede ist spärlich vorhanden. Die Gedankengänge sind wie üblich kursiv gehalten.
Kapitel:
- ohne Titel -, Gefährliche Kurznachrichten, Gefesselt, Spurensuche, Weitere Ermittlungen
Was geschieht?
Diana fährt nach einem langen Arbeitstag, zunächst mit dem Bus nach Hause und plant anschließend eine Abkürzung durch den Park zu nehmen.
"Obwohl es stockdunkel war, es war kurz vor Mitternacht, hatte Diana keine Angst. Sie nahm jeden Tag den gleichen Weg, war mit Taschenalarm und Pfefferspray bewaffnet, und den absolvierten Selbstverteidigungskurs für Frauen hat sie auch mit Auszeichnung bestanden." [Hier: Tempusfehler]
Noch während sie im Bus durch die Stadt rumpelt, erhält sie eine SMS in der sie davor gewarnt wird, auszusteigen.
"Sicher verwählt, beruhigte sie sich, und schon näherte sich ihre Haltestelle. Nachdem sie ausgesteigen war, drehte sie sich vorsichtshalber noch einmal um, denn ein mulmiges Gefühl beschlich sie."
Das nächste Mal, als ihr Handy klingelt ist ein anonymer Anrufer dran.
Dies ist in meinen Augen die schwächste Geschichte der Anthologie, insgesamt ist sie jedoch nicht schlecht. Die Erzählung lebt vom Horror, die Auflösung ist okay.
Geschichte fünf: Alba
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Auch hier unterlaufen der Autorin Tempusfehler.
Wörtliche Rede ist spärlich vorhanden. Die Gedankengänge sind kursiv gehalten.
Kapitel:
- ohne Titel -, Wie die Königin der Nacht, Vorahnung, Volle Blüte
Was passiert?
Eileen hat seit einem Jahr eine Seerose, der Spezies Nymphaea alba (Weiße Seerose, Wasserlilie), auf ihrem Balkon stehen. Jetzt scheint es soweit zu sein, dass sich die erste Blüte, der von Eileen Alba getauften Pflanze, öffnet:
"Es kam ihr so vor, als wäre die Blüte über Nacht noch ein wenig dicker und praller geworden. [...] Ihr Fotoapparat stand schon griffbereit auf dem Küchenschrank."
Aber die Seerose bleibt weiterhin verschlossen. Eileen legt sich schlafen und hat in der Nacht einen eigenartigen Traum von einem entflohenen Pychopathen.
Auch diese Geschichte ist extrem kurz. Sie erinnert mich zudem an "Käfer des Todes". Prinzipiell ist sie nicht schlecht, aber ich bin auch hier ganz froh, dass ich sie im Rahmen der Anthologie erworben habe.
Wieder einmal eine Anmerkung, die meinem Beruf geschuldet ist:
Genus- und Speziesnamen werden grundsätzlich kursiv geschrieben.
Geschichte sechs: Zweibettzimmer
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Auch hier unterlaufen der Autorin Tempusfehler. Ein Mal gibt es eine Frage-Ausrufezeichen-Dopplung.
Wörtliche Rede ist spärlich vorhanden. Die Gedankengänge sind kursiv gehalten.
Kapitel:
- ohne Titel -, Die Diagnose, Zimmergenossin, Schicksal
Worum gehts?
Belinda steht fassungslos vor einem frisch bezogenen Krankenbett und negiert das, was ihr von einer Schwester mitgeteilt wird.
In einer Rückblende wird erzählt, dass Belinda im Ski-Urlaub einen Unfall hatte, und jetzt ihre dringend benötigte freie Zeit, statt auf der Piste, mit einem Beinbruch im Krankenhaus zubringen muss.
"Belinda lag in einem Zweibettzimmer, dessen anderes Bett seit ihrer Ankunft leer stand. Hier lag sie nun einsam und allein, ohne Freunde oder Familienmitglieder, an einem fremden Ort, weit weg von zu Hause, und hing ihren trüben Gedanken nach, während ihr ein paar Tränen die Wangen hinunterliefen."
Die Protagonistin bekommt dann aber eine geschwächte, ältere Frau aufs Zimmer, die dringend eine neue Niere benötigt.
Die Geschichte hat durchaus gruselige Momente, auch wenn das Ende abzusehen ist. Insgesamt gefällt sie mir.
Gesamturteil:
Die Geschichten sind allesamt in einem angenehmen Sprachstil gehalten. Fehler sind mir nur sehr selten aufgefallen und beschränken sich meistens auf Tempusfehler. Frau Pad gelingt es angenehme Erzählungen zu verfassen, die durchaus ihre unheimlichen und/oder gruseligen Momente haben.
Bis auf die erste Geschichte ("Fleischlose Kost") fehlt der spaßige Unterton, wie ich ihn in "Arachno" gefunden hatte.
Insgesamt würde ich sagen, dass mir die Anthologie gefällt.
Fazit
Abwechslungsreiche, angenehm zu lesende Kurzgeschichten, die ihre gruseligen Momente haben.
Und weil ich so ein netter Mensch bin, habe ich alle Kurzrezis in aufgepeppter Form noch je Einzelgeschichte ausgekoppelt ... sie werden auf meiner Internetseite "nur" auf dieser Seite auftauchen. Prinzipiell muss ich mir ohnehin so langsam überlegen, ob ich die Rezis nicht in Unterpunkten zusammenfasse - langsam wird die Liste auf der linken Seite etwas unübersichtlich ...
Geschichte eins: Fleischlose Kost
Klappentext / Kurzbeschreibung
Ein Totengräber hat es nicht leicht. Bevor er die Toten begraben kann, sollte er die Wahrheit erfahren, sonst finden die Seelen keine Ruhe. So erfährt er die Beichte eines Mannes, der in der Todeszelle landete. Seine Ehe verlief nicht ganz so, wie dieser sie sich vorgestellt hatte. Eine Kurzgeschichte für zwischendurch.
Inhalt und Umsetzung
Amazon bietet mal wieder keine geschätzte Seitenangabe an.
Also hole ich das hier nach. Die angegebenen 18 kb entsprechen in etwa 80 Positionen (abzüglich Deckblatt, Impressum, etc.). In Seitenzahlen ausgedrückt (Kindle-"App" für PC, Einstellungen variieren zu Kindle-Geräten) wären das achteinhalb bis neun.
Das Handwerkliche ist löblich zu nennen:
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind sehr stimmig.
Sehr selten finden sich Tippfehler (vgl. auch Zitat).
Das Layout ist im Flattersatz gehalten, was mir persönlich nicht ganz so gefällt.
Gewählt ist die erste Person Singular im Präteritum.
Im Gegensatz zu "Arachno - Das Versteck der Spinnen" lebt dieser Text fast ausschließlich durch die wörtliche Rede.
Die Kurzgeschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt:
- ohne Titel - (streng genommen)
Genug ist genug
Die Verhaftung
Im Gefängnis
Seelenfrieden
Was geschieht?
Der durch die Giftspritze hingerichtete, namenlose Protagonist berichtet einem Totengräber von sein Verbrechen:
"Verwundert blickte ich ihm aus meinen hohlen Augen direkt ins Gesicht.
"Ich dachte, ein Totengräber wüsste alles über seinen Leichen ..." Ich sah ihn schon vor mir, wie er mein Grab zu schaufelte."
Der Tote erzählt, dass Luisa, mit der er einundzwanzig Jahre verheiratet war, den ausgeprägten Hang dazu hatte, besonders gesund zu kochen. "Tofu, Gemüsebällchen und Algenpüree mit Biomöhren." Zu allem Überfluss war Luisa eine unverbesserliche Quasselstrippe und der Protagnoist sehnte sich derart nach einem saftigen Stück Fleisch, dass ...
Die Geschichte lebt von ihrem Zynismus, ("[Verbrechen] würde ich es nicht nennen, es war eher Notwehr."), aber gruselig fand ich sie nicht. Das Ende ist stimmig und passt zum Grundton.
Fazit
Zynisches Geständnis eines toten Mörders.
Geschichte zwei: Schnipp Schnapp!
Klappentext / Kurzbeschreibung
Was fühlt ein Bonsai, wenn er vernachlässigt wird und kann Spezialdünger etwas bewirken? Nicht jeder hat einen Grünen Daumen. Eine Kurzgeschichte für zwischendurch.
Inhalt und Umsetzung
Wieder einmal versäumt es Amazon, eine anständige Seitenzahlangabe zu bieten. Abzüglich Impressum und Cover entsprechen die angegebenen 16 kb in etwa 50 Positionen. Für meine Kindle-"App" für den PC sind das ungefähr sieben Seiten. Zu beachten ist jedoch, dass die Seitenzahl nicht für Kindle-Geräte gelten muss.
Komme ich zunächst auf das Handwerkliche zu sprechen:
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind sehr stimmig. Das Layout ist, wie bei "Arachno" und "Fleischlose Kost", im Flattersatz gehalten (Das mag ich noch immer nicht sonderlich - fällt aber unter Geschmackssache).
Die Geschichte ist in der ersten Person Singular, im Präteritum verfasst.
Eine Unachtsamkeit ist mir im Tempus aufgefallen:
(Achtung SPOILER!)
"Schön einzeln, damit er leidet, so wie ich früher bei jedem Schnitt gelitten hatte."
(SPOILER ENDE)
Die wörtliche Rede ist ausreichend vorhanden und sorgt für Lebendigkeit.
Auch hier finden sich Kapitel, wie in den Kurzgeschichten von Frau Pad üblich:
- ohne Titel -
Zeit der Rache
Besuch
Worum gehts?
Der Protagonist befindet sich in einer äußerst prekären Situation:
"Brutal schnitt man mir in die Eingeweide. Mit einer äußerst scharfen Gartenschere verletzte man meine empfindlichen Arme."
Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Protagonisten um einen ganz besonderen handelt:
"Meine neuen Triebe wurden erbarmungslos abgetrennt. Es schmerzte höllisch. Gerade das Kappen der jungen Äste und Blätter, vor Kurzem erst mühselig entwickelt, verursachten stechende Schmerzen in meinem Innern."
Der Besitzer des Protagonisten ist ihm offensichtlich überdrüssig, kümmert sich nur um ihn, da Tante Gerda ihren Besuch angekündigt hat.
"Er näherte sich mir bedrohlich und ließ ein riesiges blaues Gefäß aufblitzen. Ich wusste nicht, was er diesmal mit mir vorhatte. Er sprach mit einem drohenden Unterton auf mich ein."
Diese Geschichte ist recht kurz. Um ehrlich zu sein, war der "Spaß" schon wieder vorbei, ehe er so richtig angefangen hat. Ich muss einräumen, dass sich der Erberb der Anthologie "Die Todesboten" lohnen könnte, damit man sich als Leser nicht arg zu enttäuscht fühlt, wenn man sich diese Geschichte zulegt.
Insgesamt ist die Erzählung nicht schlecht, hätte aber durchaus noch etwas mehr Tiefgang vertragen. Um einen Vergleich mit den anderen Geschichten der Autorin zu ziehen, würde ich also drei Sterne vorschlagen.
Fazit
Ich werde meine Bonsais das nächste Mal mit anderen Augen stutzen ^^
Geschichte drei: Käfer des Todes
Klappentext / Kurzbeschreibung
Seltsame Geräusche im Schlafzimmer? Wer verursacht sie und sind sie vielleicht sogar Todesboten? Eine Kurzgeschichte für zwischendurch.
Inhalt und Umsetzung
Wie üblich gibts von Amazon keine Seiteneinschätzung. Daher liefere ich hier eine ungefähre Ahnung nach. Mit 20 kb (ca. 90 Positionen; abzüglich Deckblatt und Impressum) ist diese Geschichte eine der längeren von Frau Pad, die ich bisher gelesen habe. Das sind auf einer Kindle-"App" für den PC in etwa zwölf bis 13 Seiten. Es bleibt jedoch zu beachten, dass "meine" Seitenzahlen nicht für ein Kindle-Gerät gelten müssen.
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind wie gewohnt stimmig.
Es gibt eine Dopplung von Ausrufe- und Fragezeichen.
An den Flattersatz gewöhne ich mich so langsam.
Gewählt ist die dritte Person Singular im Präteritum.
Die wörtliche Rede ist äußerst sparsam eingesetzt, Gedankengänge werden (bis auf eine versehentliche Ausnahme) kursiv geschrieben. Der Sprachstil ist sehr angenehm zu lesen.
Wieder gibt es Kapitelunterteilungen:
- ohne Titel - (streng genommen)
Entdeckung
Die Falle
Titelseite
Selbstmord
Die Bekämpfung
Der Anruf
Worum gehts?
Tobias wacht durch ein eigenartiges Scharren auf:
"Angestrengt lauschte er in die Stille. Da! Noch einmal. In unregelmäßigen Abständen vernahm er ein kratzendes Geräusch."
Hinter einer Kabelverkleidung entdeckt er einen Käfer, den er kurzerhand mit dem Schuh erschlägt. Aus Neugier sucht er am nächsten Tag im Internet nach der Spezies, allerdings erfolglos. Als er noch einmal nach dem Kadaver sehen möchte, ist dieser nicht mehr auffindbar.
"Als Tobias noch einmal in sein Zimmer hoch eilte, um den Störenfried genauer zu betrachten, war der Kadaver des toten Käfers jedoch verschwunden. Ihm wurde mulmig. [...] Er gab die Suche nach dem Käfer in seinem Schlafzimmer und im Internet auf und vertiefte sich zur Ablenkung in die soeben in den Briefkasten geworfene Tageszeitung. Die Schlagzeile verwunderte ihn:"
Obwohl sich der Vergleich zu "Arachno - Das Versteck der Spinnen" aufdrängt, verläuft diese Geschichte anders. Sie hat meiner Meinung nach eher Ähnlichkeit mit einer E. A. Poe-Geschichte (ohne dass ich eine spezielle im Kopf hätte), entbehrt aber der altmodischen Sprache. Das Ende ist auch hier stimmig, kommt meiner Meinung nach jedoch etwas plötzlich. Schön finde ich, dass ...
(Achtung SPOILER)
... offen bleibt, ob der Protagonist zu viel in die Käfer hinein interpretiert oder nicht.
(SPOILER ENDE)
Eine Anmerkung, die meiner Berufsehre geschuldet ist:
(Achtung SPOILER)
Insekten ertrinken nicht so schnell, wie von Frau Pad beschreiben. Sie können im Gegenteil ziemlich lange ihre Stigmen verschließen und so in ihren Tracheen "die Luft anhalten".
(SPOILER ENDE)
Fazit
Seltsame Geräusche und eine getriebene Seele ergeben eine stimmige Geschichte.
Geschichte vier: der Efeu
Klappentext / Kurzbeschreibung
Diana erhält eine bedrohliche SMS. Wer verbirgt sich hinter dem unheimlichen Schatten, der sie daraufhin verfolgt? Ihr Nachhauseweg wird zum Albtraum. Eine Kurzgeschichte für zwischendurch. Ab 18 Jahre.
Inhalt und Umsetzung
Die von Amazon angegebenen 18 kb entsprechen ungefähr 75 Positionen. Nicht berücksichtigt sind Deckblatt und Impressum. Für meine Kindle-"App" für den PC sind das in etwa elf Seiten. Ich erwähne dies nur, weil Amazon keine Schätzung der Seitenzahlen anbietet.
Komme ich zum Handwerklichen:
Orthographie, Interpunktion, Grammatik und Layout sind so, wie von Frau Pad gewohnt. Soll heißen: stimmig und im Flattersatz.
Ein paar Wortwiederholungen und Ausdrucksfehler sind mir aufgefallen.
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Manchmal unterlaufen der Autorin Tempusfehler.
Die wörtliche Rede ist spärlich und die Gedankengänge wie üblich kursiv gehalten.
Frau Pad gönnt ihrer Kurzgeschichte wie üblich Kapitel:
- ohne Titel - (streng genommen)
Gefährliche Kurznachrichten
Gefesselt
Spurensuche
Weitere Ermittlungen
Was geschieht?
Diana fährt, nach einem langen Arbeitstag, zunächst mit dem Bus und plant anschließend eine Abkürzung durch den Park zu nehmen, um nach Hause zu kommen.
"Obwohl es stockdunkel war, es war kurz vor Mitternacht, hatte Diana keine Angst. Sie nahm jeden Tag den gleichen Weg, war mit Taschenalarm und Pfefferspray bewaffnet, und den absolvierten Selbstverteidigungskurs für Frauen hat sie auch mit Auszeichnung bestanden." [Hier: Tempusfehler]
Noch während sie im Bus durch die Stadt rumpelt, erhält sie eine SMS in der sie davor gewarnt wird, auszusteigen.
"Sicher verwählt, beruhigte sie sich, und schon näherte sich ihre Haltestelle. Nachdem sie ausgesteigen war, drehte sie sich vorsichtshalber noch einmal um, denn ein mulmiges Gefühl beschlich sie. [...] Sie lief etwas schneller als sonst den schmalen Pfad entlang."
Das nächste Mal, als ihr Handy klingelt, ist ein anonymer Anrufer dran.
"[...] doch erst jetzt begriff sie, was Angst ist. Darauf war sie nicht vorbereitet. [...] Niemand folgte ihr. Trotzdem übernahm die Furcht die Macht und ihre Seele und Diana lief noch schneller. Plötzlich tauchte rechts von ihr hinter einem Gebüsch ein Schatten auf."
Dies ist in meinen Augen die schwächste Geschichte der Autorin, die ich bisher kenne. Insgesamt will ich sie jedoch "nicht schlecht" nennen. Die Erzählung lebt vom Horror, die Auflösung ist okay. Ob sie wirklich ab 18 zu empfehlen ist? Nun ja. Ich habe nichts gelesen, das ich als übermäßig brutal oder ekelig empfunden hätte (aber ich lese und gucke auch Hardcorehorror und Splatter ...).
(Achtung! SPOILER)
Was sich mir noch immer nicht erschlossen hat, ist die Antwort darauf, wer die SMS geschickt hat - und wieso.
(SPOILER ENDE)
Fazit
Poison Ivy mal anders ...
Geschichte fünf: Alba
Klappentext / Kurzbeschreibung
Kann eine Teichrose mehr als nur hübsch aussehen? Eine Kurzgeschichte für zwischendurch.
Inhalt und Umsetzung
Mit 14 kb (ca. 50 Positionen) dürfte dies die kürzeste Geschichte sein, die ich von Frau Pad kenne. Meine Kindle-"App" zeigt (abzüglich Deckblatt und Impressum) ungefähr sieben Seiten an. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das von den Einstellungen abhängig ist und nicht für Kindle-Geräte gelten muss.
Eine kurze Anmerkung zum Handwerk:
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind wie gewohnt stimmig. Das Layout ist im Flattersatz gehalten.
Ein paar Wortwiederholungen sind mir aufgefallen.
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Der Autorin unterlaufen jedoch Tempusfehler.
Die wörtliche Rede ist nur spärlich vorhanden. Die Gedankengänge sind - wie es sich gehört - kursiv gehalten.
Frau Pad unterteilt ihre Kurzgeschiche (wie immer) in Kapitel:
- ohne Titel - (streng genommen)
Wie die Königin der Nacht
Vorahnung
Volle Blüte
Was passiert?
Eileen hat seit einem Jahr eine Seerose, der Spezies Nymphaea alba (Weiße Seerose, Wasserlilie). Jetzt scheint es soweit zu sein, dass sich die erste Blüte, der von Eileen "Alba" getauften Pflanze, öffnet:
"Es kam ihr so vor, als wäre die Blüte über Nacht noch ein wenig dicker und praller geworden. [...] Ihr Fotoapparat stand schon griffbereit auf dem Küchenschrank."
Aber die Seerose bleibt weiterhin verschlossen.
"Ein wenig enttäuscht legte sich Eileen schlafen und hoffte, dass es am nächsten Morgen so weit sein würde. Es wurde eine ziemlich unruhige Nacht. Sie träumte selten, doch in dieser Nacht hatte sie einen fürchterlichen Traum:"
Diese Geschichte ist - wie auch schon "Schnipp Schnapp!" - extrem kurz. Sie erinnert mich in ihrer Grundthematik zudem stark an "Käfer des Todes". Prinzipiell ist sie nicht schlecht, aber ich persönlich würde neugierigen Lesern empfehlen, sich die Anthologie "Die Todesboten" zuzulegen, damit sich das Lesen lohnt.
Und "endlich mal wieder" eine Anmerkung, die meinem Beruf geschuldet ist:
Genus- und Speziesnamen werden grundsätzlich kursiv geschrieben.
Fazit
Recht kurze Gruselgeschichte um eine ganz besondere Wasserlilie.
Geschichte sechs: Zweibettzimmer
Klappentext / Kurzbeschreibung
Statt im wohlverdienten Urlaubshotel findet sich Belinda in einem Krankenhaus wieder. Ihr Bein ist gebrochen und ihre Stimmung am Nullpunkt angelangt. Doch dann liegt eine weitere Patientin in ihrem Krankenzimmer. Wer ist die seltsame Fremde im Bett neben ihr? Eine Kurzgeschichte für zwischendurch.
Inhalt und Umsetzung
Wie üblich, lasse ich der eigentlichen Rezension eine Anmerkung zur ungefähren Länge des Textes vorangehen, da Amazon keine geschätze Seitenzahl anbietet.
Die 20 kb können in etwa als 105 Positionen gesehen werden (abzüglich Cover und Impressum), was auf meiner Kindle-"App" für den PC circa 13 Seiten entspricht. Diese Seitenzahl muss jedoch nicht für Kindle-Geräte gelten.
Ein paar Anmerkungen zum Handwerk:
Orthographie, Interpunktion, Grammatik und Layout sind stimmig. Mir sind einige Wortwiederholungen aufgefallen. Ein Mal gibt es eine Ausrufe- und Fragezeichen-dopplung. Das Layout ist im Flattersatz gehalten.
Die Geschichte ist in der dritten Person Singular, im Präteritum verfasst. Der Autorin unterlaufen mitunter Tempusfehler.
Eine wörtliche Rede ist kaum vorhanden. Die Gedankengänge sind - wie es üblich ist - kursiv geschrieben.
Die Autorin unterteilt ihre Geschichte in Kapitel:
- ohne Titel -
Die Diagnose
Zimmergenossin
Schicksal
Worum gehts?
Belinda steht fassungslos vor einem frisch bezogenen Krankenbett und weigert sich dem, was ihr von einer Schwester mitgeteilt wird, Glauben zu schenken.
In einer Rückblende wird erzählt, dass Belinda im Ski-Urlaub einen Unfall hatte, und jetzt ihre freie Zeit, statt auf der Piste, mit einem Beinbruch im Krankenhaus zubringen muss.
"Belinda lag in einem Zweibettzimmer, dessen anderes Bett seit ihrer Ankunft leer stand. Hier lag sie nun einsam und allein, ohne Freunde oder Familienmitglieder, an einem fremden Ort, weit weg von zu Hause, und hing ihren trüben Gedanken nach, während ihr ein paar Tränen die Wangen hinunterliefen."
Die Protagonistin bekommt dann aber eine ältere Frau aufs Zimmer.
"Als sie von der letzten Untersuchung zurück auf ihr Krankenzimmer kam, lag eine schlafende Person unter der zerknitterten weißen Decke in dem anderen Krankenbett. Nur das grau-weiß melierte Haar, welches an einer Stelle herauslugte, ließ auf eine ältere Person schließen."
Das Ende der Geschichte ist recht früh abzusehen. Aber ich würde behaupten, die Erzählung funktioniert ganz hervorragend nach dem Motto "der Weg ist das Ziel". Wenn man sich auf die Beschreibungen der Autorin einlässt (und das Glück hat, wie ich, über eine ausgeprägte Vorstellungskraft zu verfügen), dann kann man sich auf einige Gänsehautmomente freuen.
(Achtung! SPOILER)
Wer sagt denn, dass nur schwarzhaarige junge Mädchen, die aus dem Fernseher krabbeln, extrem gruselig sein können?
(SPOILER ENDE)
Insgesamt halte ich diese Geschichte für die stärkste der Autorin.
Fazit
Manchmal wünscht man sich Privatpatient zu sein und ein Zimmer ganz für sich allein zu haben ...