... meine Rezensionen
Arachno - Das Versteck der Spinnen [Kindle Edition]
von Isabella Pad
Klappentext / Kurzbeschreibung
Es geschehen seltsame Dinge, seitdem diese kleinen Spinnen aufgetaucht sind. Wie viel Kraft ist nötig, um sie wieder loszuwerden oder ist es gar unmöglich? Eine urbane Kurzgeschichte für Freunde der Arachnophobie.
Inhalt und Umsetzung
Ich hatte genau zwei Gründe mir dieses E-Book (entgeldlich) herunterzuladen:
Ich mag Aranae ("schlau" für Spinnen) und ich habe mich seit Tagen gefragt, wie viele Positionen sich wohl hinter 17 kb verbergen mögen. Amazon bietet nämlich schon wieder keine geschätzte Seitenzahl an. Leider.
Nun ja. Jetzt weiß ich jedenfalls, dass 17 kb 129 Positionen entsprechen. Das sind auf meiner Kindle-"App" für den PC zehn Seiten. Davon müssen noch zwei abgezogen werden, da auf diesen lediglich zwei Zeilen abgebildet werden. Das ist allerdings stark Einstellungsabhängig. Was Kindle-Geräte dazu sagen, weiß ich nicht.
Joah. Das Preis-Quantitäts-Verhältnis kann in meinen Augen demnach durchgehen.
Mal sehen, was das Preis-Qualitäts-Verhältnis dazu sagt, und ob ich mir noch weitere Werke der Autorin zulegen werde. Praktischerweise sind sie vom Cover her alle ähnlich gestaltet (find ich schon mal gut.)
Ich beginne - wie meistens - mit ein paar Worten zum Handwerk:
Orthographie, Interpunktion und Grammatik sind sehr stimmig- vor allem, wenn man bedenkt, dass Frau Pad Autorin, Lektorin und Layouterin in Personalunion ist.
Einen Tippfehler habe ich gefunden: "Währendau der Fahrt [...]"
Ein Mal kommt es zu gedoppelten Ausrufe- und Fragezeichen.
Das Layout ist im Flattersatz gehalten, was mir persönlich nicht ganz so gefällt. Aber das ist Geschmackssache.
Es wird die erste Person Singular im Präteritum verwendet. Gerade die ich-Erzählung sagt mir besonders zu.
Auf wörtliche Rede wird weitestgehend verzichtet. Das birgt immer die Gefahr, dass Geschichten langweilig werden. Aber die Autorin umschifft das Problem mit Bravour. Gedankengänge sind - wie es üblich ist - kursiv gehalten.
Der Text liest sich erfreulich flüssig und hat seine humorvollen Momente.
Manchmal kommt es jedoch zu Wortwiederholungen.
"Das Netz würde sicherlich vom Fahrtwind zerstört, bei meinem Tempo sicherlich."
"Ich empfand sogar ein kleines bisschen Bewunderung [...] tat mir ein bisschen leid [...]" Das fällt allerdings unter meine persönliche Pingeligkeit und stört den Lesefluss nicht.
Der Text selbst ist in fünf Kapitel aufgeteilt:
- ohne Titel - (streng genommen)
Bewunderung
Der nächste Morgen
Ein wahrer Albtraum
Die Konsequenz
Worum gehts?
Der namenlose Protagonist hat ein "kleines" Problem mit ihm unbekannten Aranae:
"Sie kamen langsam, unerwartet und wurden im Laufe der Zeit immer mehr. Erst bemerkte ich winzige Spinnen an der Hauswand. Später fielen sie mir auf den Terrassenplatten auf, einige krabbelten sogar in die Wohnung hinein."
Auf dem Weg zur Arbeit fällt ihm ein außergewöhnlich reißfestes Spinnennetz am Außenspiegel des Autos auf.
Das Ende ist stimmig und passt zum fiesen, aber lockeren Grundton der Erzählung.
Eine Anmerkung habe ich, der Berufsehre wegen:
"[Die Spinne] schaute mich vorwurfsvoll und wütend, vielleicht auch voller Hass an!" Ich frage mich ehrlich, wie das wohl aussehen soll :-)
Fazit
Es hat mir großen Spaß gemacht, die Erzählung zu lesen und Frau Pad hat in mir einen neuen Leser für sich gewonnen.