The Haunting of Whaley House
- Vorsicht: kein guter Film! -
von Jose Prendes, 2012
Klappentext / Produktbeschreibung (Quelle: Amazon)
Die junge und hübsche Penny Abbot arbeitet im Whaley House in San Diego als Tour-Guide. Das Haus gilt als das schlimmste Geisterhaus in Amerika. Penny glaubt nicht an Geister und nimmt ihren Job auch nicht wirklich ernst. Nur ihre Freunde aus der Stadt sind fasziniert vom vermeintlichen Spukhaus. Deshalb beschließt die Gruppe, eine Mutprobe zu wagen und dort nachts einzubrechen. Das Unterfangen entpuppt sich als komplettes Horrorszenario, denn in dem Haus regt sich nachts tatsächlich etwas Unheimliches. Können die Freunde dem Spuk entkommen oder müssen sie für ihre Naivität und Respektlosigkeit den ultimativen Preis bezahlen?
Inhalt und Umsetzung
Nun, eigentlich hatte ich mir vorgenommen, ausschließlich gute bis sehr gute Filme zu rezensieren. Weil die Zeit einfach zu schade für schlechte Filme ist. Und dann noch Mühe damit verschwenden, einen halbwegs sinnvollen Text zu den Machwerken zu verfassen?
Nein. Danke.
Eigentlich.
Manchmal kommen mir sooo schlechte Filme unter, dass sie danach schreien, dass ich einige Worte über sie verliere.
"Whaley House" ist so ein Film.
Definitiv.
Also mal sehen ...
Wie fängt er an?
Der geneigte Zuschauer bekommt drei Kerle vorgesetzt, die sich mit Stein und Fotohandy bewaffnet vor einem Zaun aufgestellt haben, und darüber sinnieren, ob es in dem dahinter liegenden Haus
spukt oder nicht.
Naja. Unnötig zu erwähnen, dass es das tut.
Viel interessanter sind die Charaktere, die eingeführt werden:
da hätten wir den sportlichen Draufgänger, den Quotenschwarzen (sorry, dass ich ihn so nenne, es ist alles andere als Rassistisch gemeint), und den Fettsack (auch das meine ich nicht angreifend, sondern bleibe im Jargon des Films). Nach viel schlecht synchronisiertem hin und her - und, was noch viel "unterhaltsamer" ist: ausgiebiger Gesichtsgymnastik (soll heißen: übertrieben "lustigen" Mimiken) - wirft der Draufgänger vom Zaun aus eine Scheibe ein. Na, immerhin trifft er. Was passiert ist klar: ein Geist taucht am Fenster auf und ist "not amused".
Der sportive Typ macht vor Schreck und Grauen ein paar Schritte zurück ...
(Achtung SPOILER)
... und der einzige Wagen, der überhaupt bisher im Film zu sehen war, nimmt ihn nach "Final Destination"-Manier auf die Hörner.
(SPOILER ENDE).
Na, wenn das kein netter Einstand war?
Ich habe auf irgendeiner Seite im Internet gelesen, dass es sich bei "The Hauntig of Whaley House" um eine Horrorklamotte handeln soll. Sorry, ich weiß nicht mehr wo das stand. Was ich jedoch weiß, ist, dass der Film so bahnbrechend viel Aufmerksamkeit erfahren hat, dass er bis jetzt weder auf der deutschen noch auf der englischen Wikipedia eine eigene Seite erhalten hat (Stand: 24.11.2012). Dafür hat aber schon die deutsche Synchrondatei zugeschlagen. Na, immerhin - ich kann also später auf die Synchronsprecher eingehen.
Ach so, ja. Auf dem Cover steht was von wahren Begebenheiten. Mag wohl sein (hehe, ja nee, is klaa) - nach einer oberflächlichen Schlagwortsuche habe ich allerdings nicht viel brauchbares dazu gefunden - abgesehen von einer englischsprachigen Seite, die ein Haus zeigt, welches mit dem auf dem Cover nicht viel zu tun hat. Ich nehme an, da wurde aus dramaturgischen Gründen eine Hütte mit mehr Flair gewählt.
Wir bewegen uns hier also nicht auf dem "realistischen" Niveau der Amityville Horrorfilme, die damals ja aufgrund eines (gefakten) Hypes entstanden sind und extrem erfolgreich waren ...
Okay, jetzt da ich weiß, dass es um einen Film nach wahren Begebenheiten mit nicht geringem komödiantischem Anteil geht, kann ich dem Treiben mit einer ganz anderen Erwartungshaltung entgegen sehen, nicht wahr?
(Also Gehirn ausschalten, Popcorneimer rausholen und sich gespannt zurücklehnen ...)
Weiter gehts dann nach dem, mit lustig-flotter Musik garniertem, Vorspann:
Eine kostümierte Dame, Penny, die ein wenig Ähnlichkeit mit Salma Hayek hat, läd zur Touri-Tour durch "Amerikas bekanntestes Geisterhaus", während die eingeschlagene Scheibe (welche irrsinniger Weise eine Etage tiefer gewandert ist?) repariert wird. Während der Tour kommt es zu einem Zwischenfall, weil eine der Besucherinnen einen hysterischen Anfall erleidet.
Nach der Tour wird Penny von einer Kollegin über die drei Grundregeln des Whaley Hauses aufgeklärt - nach vier Monaten Einarbeitungszeit! (Naja, besser spät als nie, ge?)
* "Die Geister nicht anreden, denn sie hassen das."
* "Keine Eingriffe an dem Haus, denn sie verteidigen ihr Territorium."
* "Nie, niemals, auf keinen Fall das Haus nachts betreten. Da gehört es ihnen allein und da wollen sie auch nicht gestört werden."
Der geneigte Zuschauer wird im Dialog noch drauf aufmerksam gemacht, dass Penny nicht an Geister glaubt ... diese aber sehr wohl an sie! Na, wo hab ich das schon mal gehört?
Ach, und sie betont, dass sie sich mit dem Touri-Nepp etwas für ihre "Medizinausbildung" dazu verdienen will.
Szenenwechsel:
Fünf Twens disktutieren auf einem Friedhof (wo sonst) über die Beschaffenheit der weiblichen Oberweite. Spätestens jetzt wissen wir also, welche Art von Humor uns erwartet. American Pie lässt grüßen (die Reihe mochte ich nicht). Der Redelsführer Craig hält sich übrigens für einen Forscher. Nicht, dass das wichtig wäre - ich erwähne es nur deshalb, weil mich diese Vorstellung tatsächlich gegruselt hat (das erste Mal in diesem Film).
Oh, und eine dieser Twens ist Penny - schwer zu erkennen, so ohne das Kleid und den Dutt, welche sie zuvor als Dienstbekleidung getragen hat.
Nachdem das Thema vom Frauenkörper ausgelutscht ist, wenden sich die fünf einem viel spannenderem zu: Geister!
Jut, war ja klar, dass das kommt.
Und Penny soll die Truppe nachts ins Haus bringen.
Aha! Dann kann die Sause ja losgehen.
Man trifft sich also nach Einbruch der Dunkelheit und ist vom Ambiente der Spukhütte schwer begeistert. Und damit es genug Opfer gibt, kommen noch zwei Freunde dazu. Macht summa sumarum demnach sieben.
Wen haben wir also?
Craig (Graham Denman; Synchron: Wolfgang Haas) - der Rudelführer
Giselle James (Carolina Groppa; Synchron: Ilena Gwisdalla) - die Zicke
Jake (Alex Arleo; Synchron: Till Klewitz) - der Unscheinbare
Keith (Howard McNair; Synchron Pascal Breuer - der einzige Synchronsprecher, der mir bekannt war (Stammsprecher Shahrukh Khan)) - das schwatzhafte Medium
Penny (Stephanie Greco; Synchron: Shandra Schadt) - die Touri-Führerin
Ray (Jason Owsley; Synchron: Paul Sedlmeir) - Craigs "Cousin zweiten Grades" und gut ausgerüsteter Technikfreak
Vanessa (Arielle Brachfeld; Synchron: Sabine Gutberlet) - das Naivchen mit Seitenzöpfen
Oh, und die Hysterische taucht auch wieder auf. In Krankenhausklamotten. Wie sie zum Haus kommt? Keine Ahnung. Ist wohl auch nicht wichtig. Dass sie eine Axt findet, dafür umso mehr ...
Dazu kommen noch Gläserrücken(!), Geisterkinder, Geisteropas, ab und zu Spattereffekte, naive Dummchen, selten dämliche Protagonisten in Verbindung mit Splattereffekten, Kinderweinen, albern gackernde Frauchen, zuschlagende Türen, unheimliche Tonbandaufnahmen, Geister auf Tuchfühlung, Spannungen innerhalb der Gruppe, Alleingänge, Funklöcher, leere Akkus, Portale, jede Menge Leichen, "nicht menschliche" Schatten ... ach, und "omnipräsente Energien", welche die Protagonisten nicht aus dem Haus entkommen lassen.
Das Übliche halt.
Nun. Ist der Film spannend?
Tjoah. Was man so spannend nennen mag. Mir ist es zu viel "Krach". Soll heißen: (fast) jedes Mal, wenn sich ein Geist zeigt, wird - ganz Horrormanier - der Ton laut gedreht und ein Tusch
gespielt. Muss man mögen. Meins ist es nicht. Jedenfalls nicht, wenns allzu häufig genutzt wird. Ich grusel mich lieber, statt mich gezwungener maßen zu erschrecken.
An die Geräuschkulisse hatte ich mich ohnehin schnell gewöhnt. Überhaupt ist die Stimmung alles andere als aufregend. Auch wenn das Medium in einer Tour von mysteriösen Vorgängen und Gespenstern faselt. Ich finde, es kommt keinerlei Flair auf. Um ehrlich zu sein, war ich zwischenzeitlich genervt (vor allem wenn das Naivchen rumheult).
Ist der Film lustig?
Auch hier muss ich sagen: Tjoah.
Wenn man auf hysterische Weibsen steht, die mit übertriebener Gestik und überschlagener Stimme während der Touri-Tour kiecksen: "Das Haus ist total vergeistert!" (Japp, das ist ein Zitat), dann könnte man sagen: ist lutsch.
Mich hats eher weniger amüsiert - ich hatte den Drang, der Hysterischen meine Meinung zu geigen. Also bitte! Ne Tour durch ein Geisterhaus und nen Schaukelstuhl bewegt sich? Ist so spannend wie die Geister-Rikscha im Phantasialand (die ich sentimentaler Weise allerdings gut finde; oh, und btw.: DIE hat ne eigene Wikiseite ^^).
Abgesehen vom bereits angesprochenen Niedrigniveau gibt es dumme Sprüche am laufenden Band. Aber in meinen Ohren zünden sie nicht. Vielleicht ist das ein Film, den man mit mehreren gucken muss? Inklusive ein paar Bier? Und dabei Wetten darauf abschließen, wer als nächstes hopps geht? Keine Ahnung.
Okay, einmal musste ich tatsächlich lachen, weils einfach zu drollig war:
(Achtung! SPOILER)
Protagonist läuft auf Wäscheleine zu und verliert den Kopf.
(SPOILER ENDE)
Insgesamt würde ich sagen, "Whaley House" kommt vom Spaßfaktor her, weder an "Freddy Krueger" noch an "Tanz der Teufel" ran.
Wie ist die schauspielerische Leistung?
Mhm ... wie drücke ich es diplomatisch aus?
Es hat mich ein wenig ans Laientheater einer weiterführenden Schule erinnert. Also ambitioniert aber noch ohne Übung. Die Gesten sind übertrieben, die Mimiken sind aufgesetzt. Die Dialoge sind
... grenzwertig. Sowohl vom Inhalt her, als auch von der Betonung. Letzteres könnte natürlich der deutschen Synchronisation angelastet werden. Aber ehrlich gesagt, kann ich mir nicht wirklich
vorstellen, dass die englische Vorlage durch die Dialogregie und die Synchronsprecher verhunzt wurde (ich kenne bisher nur die dt. Fassung). Eventuell wurde auch unter Zeitdruck gearbeitet, um
äußerst günstige Produktionskosten zu garantieren?
Am besten haben mir eigentlich die Geister gefallen. Die halten nämlich (meistens) sowohl still als auch den Mund. So gesehen können die nicht viel falsch machen ^^
Was sagen die Special Effects?
Oh Mann ...
... die haben den Charme von Trashfilmen. Low Budget halt.
Es gibt Filme aus den Achtzigern, da wars ne ganz manierliche Sache mit Silikon und Kunstblut auf diesem Niveau zu arbeiten. Inzwischen könnts ein wenig zu ... altmodisch wirken. Manchmal gibts als Zugabe Computer- und/oder Schnitteffekte. Dazu lustige Kontaktlinsen und viel weiße Schminke mit ausgeprägten Augenringen.
Also wenn man nicht zu viel erwartet, ist das okay.
Was ist mit der Filmmusik?
Ab und zu gibts Pianountermalung - sofern sie nicht von Schockeffekten unterbrochen wird. Ansonsten die übliche Horrorgeräuschuntermalung. Nichts besonderes, aber auch nichts, das mir extrem
misfallen hätte.
Fazit
Extrem platte Horrorkomödie mit Splatteranteilen. Ich würde vom Kauf abraten. Dann lieber ausleihen. Für eine gesellige Runde, die Lust auf billigst-Trash hat, wärs eventuell was.
Und vielleicht - ganz vielleicht - wirds ja irgendwann mal Kult? ;-)
Ach, und das Ende - so dusselig es auch ist - versöhnt mich ein wenig.
Gleiches Spiel wie immer: wenn ich Amazon eine Rezension zur Verfügung stelle, dann findet sich an dieser Stelle eine gekürzte Fassung wieder:
--- Klappentext / Produktbeschreibung ---
Die junge und hübsche Penny Abbot arbeitet im Whaley House in San Diego als Tour-Guide. Das Haus gilt als das schlimmste Geisterhaus in Amerika.
[...]
--- Inhalt und Umsetzung ---
Nun, eigentlich hatte ich mir vorgenommen, ausschließlich gute bis sehr gute Filme zu rezensieren. Weil die Zeit einfach zu schade für schlechte Filme ist. Und dann noch Mühe damit verschwenden,
einen halbwegs sinnvollen Text zu den Machwerken zu verfassen?
Nein. Danke.
Eigentlich.
Manchmal kommen mir sooo schlechte Filme unter, dass sie danach schreien, dass ich einige Worte über sie verliere.
"Whaley House" ist so ein Film.
Definitiv.
Also mal sehen ...
Wie fängt er an?
Der geneigte Zuschauer bekommt drei Kerle vorgesetzt, die sich mit Stein und Fotohandy bewaffnet vor einem Zaun aufgestellt haben, und darüber sinnieren, ob es in dem dahinter liegenden Haus
spukt oder nicht.
Naja. Unnötig zu erwähnen, DASS es das tut.
Nach viel (schlecht synchronisiertem) hin und her - und, was noch viel "unterhaltsamer" ist: ausgiebiger Gesichtsgymnastik (soll heißen: übertrieben "lustigen" Mimiken) - wirft einer vom Zaun aus
eine Scheibe ein. Na, immerhin trifft er. Was passiert ist klar: ein Geist taucht am Fenster auf und ist "not amused".
Der Werfer macht vor Schreck und Grauen ein paar Schritte zurück ...
(Achtung SPOILER)
... und der einzige Wagen, der überhaupt bisher im Film zu sehen war, nimmt ihn nach "Final Destination"-Manier auf die Hörner.
(SPOILER ENDE).
Na, wenn das kein netter Einstand war?
Ich habe auf irgendeiner Seite im Internet gelesen, dass es sich bei "The Hauntig of Whaley House" um eine Horrorklamotte handeln soll. Sorry, ich weiß nicht mehr wo das stand. Was ich jedoch
weiß, ist, dass der Film so bahnbrechend viel Aufmerksamkeit erfahren hat, dass er bis jetzt weder auf der deutschen noch auf der englischen Wikipedia eine eigene Seite erhalten hat (Stand:
24.11.2012).
Ach so, ja. Auf dem Cover steht was von wahren Begebenheiten. Mag wohl sein (hehe, ja nee, is klaa) - nach einer oberflächlichen Schlagwortsuche habe ich allerdings nicht viel brauchbares dazu
gefunden - abgesehen von einer englischsprachigen Seite, die ein Haus zeigt, welches mit dem auf dem Cover nicht viel zu tun hat. Ich nehme an, da wurde aus dramaturgischen Gründen eine Hütte mit
mehr Flair gewählt.
Wir bewegen uns hier also nicht auf dem "realistischen" Niveau der Amityville Horrorfilme, die damals ja aufgrund eines (gefakten) Hypes entstanden sind und extrem erfolgreich waren ...
Okay, jetzt da ich weiß, dass es um einen Film nach wahren Begebenheiten mit nicht geringem komödiantischem Anteil geht, kann ich dem Treiben mit einer ganz anderen Erwartungshaltung entgegen
sehen, nicht wahr?
(Also Gehirn ausschalten, Popcorneimer rausholen und sich gespannt zurücklehnen ...)
Weiter gehts dann nach dem, mit lustig-flotter Musik garniertem, Vorspann:
Eine kostümierte Dame, Penny, läd zur Touri-Tour durch "Amerikas bekanntestes Geisterhaus", während die eingeschlagene Scheibe repariert wird.
Nach der Tour wird Penny von einer Kollegin über die drei Grundregeln des Whaley Hauses aufgeklärt - nach vier Monaten Einarbeitungszeit! (Naja, besser spät als nie, ge?)
* "Die Geister nicht anreden, denn sie hassen das."
* "Keine Eingriffe an dem Haus, denn sie verteidigen ihr Territorium."
* "Nie, niemals, auf keinen Fall das Haus nachts betreten. Da gehört es ihnen allein und da wollen sie auch nicht gestört werden."
Der geneigte Zuschauer wird im Dialog noch drauf aufmerksam gemacht, dass Penny nicht an Geister glaubt ... diese aber sehr wohl an sie! Na, wo hab ich das schon mal gehört?
Szenenwechsel:
Fünf Twens disktutieren auf einem Friedhof (wo sonst) über die Beschaffenheit der weiblichen Oberweite. Spätestens jetzt wissen wir also, welche Art von Humor uns erwartet. American Pie lässt
grüßen. Der Redelsführer Craig hält sich übrigens für einen Forscher. Nicht, dass das wichtig wäre - ich erwähne es nur deshalb, weil mich diese Vorstellung tatsächlich gegruselt hat (das erste
Mal in diesem Film).
Oh, und eine dieser Twens ist Penny - schwer zu erkennen, so ohne das Kleid und den Dutt, welche sie zuvor als Dienstbekleidung getragen hat.
Nachdem das Thema vom Frauenkörper ausgelutscht ist, wenden sich die fünf einem viel spannenderem zu: Geister!
Jut, war ja klar, dass das kommt.
Und Penny soll die Truppe nachts ins Haus bringen.
Aha! Dann kann die Sause ja los gehen.
Man trifft sich also nach Einbruch der Dunkelheit und ist vom Ambiente der Spukhütte schwer begeistert. Und damit es genug Opfer gibt, kommen noch zwei Freunde dazu. Macht summa sumarum demnach
sieben.
Wen haben wir also?
Craig (Graham Denman; Synchron: Wolfgang Haas) - der Rudelführer
Giselle James (Carolina Groppa; Synchron: Ilena Gwisdalla) - die Zicke
Jake (Alex Arleo; Synchron: Till Klewitz) - der Unscheinbare
Keith (Howard McNair; Synchron Pascal Breuer) - das schwatzhafte Medium
Penny (Stephanie Greco; Synchron: Shandra Schadt) - die Touri-Führerin
Ray (Jason Owsley; Synchron: Paul Sedlmeir) - gut ausgerüsteter Technikfreak
Vanessa (Arielle Brachfeld; Synchron: Sabine Gutberlet) - das Naivchen mit Seitenzöpfen
Dazu kommen noch Gläserrücken(!), Geisterkinder, Geisteropas, Geisteromas, ab und zu Spattereffekte, naive Dummchen, selten dämliche Protagonisten in Verbindung mit Splattereffekten,
Kinderweinen, albern gackernde Frauchen, zuschlagende Türen, unheimliche Tonbandaufnahmen, Geister auf Tuchfühlung, Spannungen innerhalb der Gruppe, Alleingänge, Funklöcher, leere Akkus, Portale,
jede Menge Leichen, "nicht menschliche" Schatten ... ach, und "omnipräsente Energien", welche die Protagonisten nicht aus dem Haus entkommen lassen.
Das Übliche halt.
-- Ist der Film spannend? --
Tjoah. Was man so spannend nennen mag. Mir ist es zu viel "Krach". Soll heißen: (fast) jedes Mal, wenn sich ein Geist zeigt, wird - ganz Horrormanier - der Ton laut gedreht und ein Tusch
gespielt. Muss man mögen. Meins ist es nicht. Jedenfalls nicht, wenns allzu häufig genutzt wird. Ich grusel mich lieber, statt mich gezwungenermaßen zu erschrecken.
An die Geräuschkulisse hatte ich mich ohnehin schnell gewöhnt. Überhaupt ist die Stimmung alles andere als aufregend. Auch wenn das Medium in einer Tour von mysteriösen Vorgängen und Gespenstern
faselt. Ich finde, es kommt keinerlei Flair auf. Um ehrlich zu sein, war ich zwischenzeitlich genervt (vor allem wenn das Naivchen rumheult).
-- Ist der Film lustig? --
Auch hier muss ich sagen: Tjoah.
Wenn man auf hysterische Weibsen steht, die mit übertriebener Gestik und überschlagener Stimme während der Touri-Tour kiecksen: "Das Haus ist total vergeistert!" (Japp, das ist ein Zitat), dann
könnte man sagen: ist lutsch.
Mich hats eher weniger amüsiert - ich hatte den Drang, der Hysterischen meine Meinung zu geigen. Also bitte! Ne Tour durch ein Geisterhaus und nen Schaukelstuhl bewegt sich? Ist so spannend wie
die Geister-Rikscha im Phantasialand (die ich sentimentaler Weise allerdings gut finde; oh, und btw.: DIE hat ne eigene Wikiseite ^^).
Abgesehen vom bereits angesprochenen Niedrigniveau gibt es dumme Sprüche am laufenden Band. Aber in meinen Ohren zünden sie nicht. Vielleicht ist das ein Film, den man mit mehreren gucken muss?
Inklusive ein paar Bier? Und dabei Wetten darauf abschließen, wer als nächstes hopps geht? Keine Ahnung.
Okay, einmal musste ich tatsächlich lachen, weils einfach zu drollig war:
(Achtung! SPOILER)
Protagonist läuft auf Wäscheleine zu und - verliert den Kopf.
(SPOILER ENDE)
Insgesamt würde ich sagen, "Whaley House" kommt vom Spaßfaktor her, weder an "Freddy Krueger" noch an "Tanz der Teufel" ran.
-- Wie ist die schauspielerische Leistung? --
Mhm ... wie drücke ich es diplomatisch aus?
Es hat mich ein wenig ans Laientheater einer weiterführenden Schule erinnert. Also ambitioniert aber noch ohne Übung. Die Gesten sind übertrieben, die Mimiken sind aufgesetzt. Die Dialoge sind
... grenzwertig. Sowohl vom Inhalt her, als auch von der Betonung. Letzteres könnte natürlich der deutschen Synchronisation angelastet werden. Aber ehrlich gesagt, kann ich mir nicht wirklich
vorstellen, dass die englische Vorlage durch die Dialogregie und die Synchronsprecher verhunzt wurde (ich kenne bisher nur die dt. Fassung). Eventuell wurde auch unter Zeitdruck gearbeitet, um
äußerst günstige Produktionskosten zu garantieren?
Am besten haben mir eigentlich die Geister gefallen. Die halten nämlich (meistens) sowohl still als auch den Mund. So gesehen können die nicht viel falsch machen ^^
-- Was sagen die Special Effects? --
Oh Mann ...
... die haben den Charme von Trashfilmen. Low Budget halt.
Es gibt Filme aus den Achtzigern, da wars ne ganz manierliche Sache mit Silikon und Kunstblut auf diesem Niveau zu arbeiten. Inzwischen könnts ein wenig zu ... altmodisch wirken. Manchmal gibts
als Zugabe Computer- und/oder Schnitteffekte. Dazu lustige Kontaktlinsen und viel weiße Schminke mit ausgeprägten Augenringen.
Also wenn man nicht zu viel erwartet, ist das okay.
-- Was ist mit der Filmmusik? --
Ab und zu gibts Pianountermalung - sofern sie nicht von Schockeffekten unterbrochen wird. Ansonsten die übliche Horrorgeräuschuntermalung. Nichts besonderes, aber auch nichts, das mir extrem
misfallen hätte.
--- Fazit ---
Extrem platte Horrorkomödie mit Splatteranteilen. Ich würde vom Kauf abraten. Dann lieber ausleihen. Für eine gesellige Runde, die Lust auf billigst-Trash hat, wärs eventuell was.
Und vielleicht - ganz vielleicht - wirds ja irgendwann mal Kult? ;-)
Ach, und das Ende - so dusselig es auch ist - versöhnt mich ein wenig (daher der zweite Stern).
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