Lehmige Angelegenheiten
Was mit Farbe klappt, funktioniert offenbar auch in der dritten Dimension
Oder: wieso ich mir einen Brennofen wünsche
Nun sollte man meinen, dass man - sofern "die Hälfte rum ist"* - schon so ziemlich alles ausprobiert hat, was auch nur ansatzweise im eigenen Interessenfeld liegen könnte. Tjoah ... dem ist wohl nicht so.
Mir wurde im Sommer diesen Jahres eine neue Möglichkeit offeriert, meine kreative Ader auszutoben. Namentlich in einem Töpferkurs, welcher mir sozusagen aufgedrückt wurde.
Da saß ich nun, umringt von mehr oder minder motivierten Leidensgenossen, an einem Werktisch und starrte auf den formlosen Klumpen Lehm, der vor meiner Nase lag. Unter mir ein Bürostuhl, der den Namen nicht verdiente - vielmehr die verunglückte Ausgeburt eines Pferdesattels zu sein schien. (Nach unzähligen Stunden, welche ich inzwischen auf ihm verbracht habe, muss ich jedoch sagen: ich will so einen für Zuhause!) Ein ausrangiertes Radio trällerte verrauschtes Regionalprogramm während ein über alle Maßen begeisterter Lehrkörper hoffnungsvoll auf besagte Lehmklumpen stierte. Welche Ausgeburten aus den hintersten, verborgensten Sulci und Gyri seiner Schüler würden sich wohl Form schlagen?
Nun gut.
Sie haben es so gewollt, die Verantwortlichen. Sperrten uns in eine Werkstatt, warfen uns nasse Erde zum Fraß vor und erwarteten, dass wir unsere Griffel hineinversenkten.
Wer wäre ich, würde ich mich widersetzen?
Und wer wäre ich, würde ich nicht versuchen, tatsächlich diejenigen Dinge umzusetzen, die ich hinter meinem geistigen Auge sah? Verehrter Leser meiner Internetpräsenz, Sie kennen vielleicht meinen verqueren Stil. Wundert es Sie, dass ich diesen in die dritte Dimension holte? Wohl kaum, nicht wahr?
Lange Rede - kurzer Sinn:
Seit Sommer habe ich eine neue Leidenschaft für mich entdeckt und jetzt finde ich endlich die Zeit, zumindest die erste Subsite diesbezüglich online zu stellen. Sie werden hier in Kürze Fotos meiner töpferischen Ergüsse betrachten können, sofern Sie wollen. Ich werde mich bemühen, die zugrundeliegenden Skizzen mitzuliefern und ein paar knappe (na ja ... für knapp bin ich nicht grade bekannt), erklärende Worte zu verlieren.
Es grüßt Sie
Marina Clemmensen
11. Dezember 2016
*in ziemlich genau einem Monat werde ich ... nicht ganz vierzig.