Aliens auf Besuch
oder: wie wahrscheinlich ist es, dass Spock und Co. auf einen Kaffee vorbeischauen werden?
Betrachtungen aus der Sicht einer Diplom-Biologin
Für die pseudowissenschaftlich interessierten unter Ihnen gibts auf Youtube eine interessante Sammlung an Dokumentationen zu dieser Thematik. --> Ancient Aliens. (Dies ist eine Playlist der ersten Staffel. Weitere Folgen
finden Sie in den Vorschlägen, welche Youtube anbietet.)
Ich hab sie alle(!!!) gesehen!
Das ist für mich fast so gut wie eine Komödie mit semi-Anspruch
*bitterbösegrins*
Meine Meinung zu dem Ganzen?
(als RICHTIGER Wissenschaftler, meine ich)
* Japp. Es gibt Planeten, die halbwegs stabil einen Stern umkreisen.
* Japp. Es gibt rein statistisch betrachtet Planeten, die einen Stern umkreisen, ohne
a) zu heiß oder
b) zu kalt zu sein.
Oder beides.
Je nach dem.
* Japp. Es gibt Planeten, auf denen Wasser zu finden ist. Oder ein Äquivalent, mit dem Leben entstehen könnte.
(Ich persönlich finde, dass Aufgrund des besonderen Aufbaus von H2O nur eben dieses die Entstehung des Lebens ermöglicht. Aber ich kann mich
selbstverständlich irren.)
* Japp. Es gibt statistisch betrachtet Planeten, die groß genug sind, eine Atmosphäre zu halten, sollte sie entstehen (für die Physiker unter Ihnen: das hat was mit der Geschwindigkeit von Atomen
und der Anziehungskraft zu tun. Oder in einem einzigen "schlauen" Wort: Fluchtgeschwindigkeit. --> hier gibts nen Berechnungsbeispiel zu dem Spaß: *klick*)
* Japp. Es gibt Planeten, die es geschafft haben dürften, dass sich auf ihnen Äquivalente zu Proteinen, RNA, DNA und dem ganzen anderen Rest gebildet haben.
* Japp. Es gibt sicherlich auch Planeten, auf denen sich diese Äquivalente mit Äquivalenten zusammengeschlossen haben, die Zell-Äquivalente ausgebildet haben. Ist aber schon weeeeeeitaus
unwahrscheinlicher als der Punkt weiter oben.
* Japp. Es gibt Planeten, die diese oben genannten "Wunder" vollbracht haben, ohne dass die Lebewesen sofort wieder das Zeitliche gesegnet haben. Sei es, weil sie unter Wasser entstanden sind,
sei es weil sie im/unter Gestein entstanden sind. (UV-Strahlung ist nämlich echt mal tötlich, ne?)
* Japp. Es mag Planeten geben, auf denen die ersten Zell-Versuche zu Lebensformen geworden sind. Sie wissen, was "Leben" ist? Je nach Definition natürlich was anderes. Aber nehmen wir doch
einfach mal diese hier:
* [Lebewesen] sind von ihrer Umwelt abgegrenzte Stoffsysteme
* [Lebewesen] haben Stoff- und Energiewechsel und sind damit in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt,
* [Lebewesen] organisieren und regulieren sich selbst (Homöostase),
* [Lebewesen] pflanzen sich fort und sind damit auch zu Wachstum und Differenzierung fähig.
(Quelle: wie so oft --> Wiki)
* So. Bis jetzt haben wir also den höchst unwahrscheinlichen Fall, dass Leben entstanden ist. Aber keine Sorge: da das All ja laut Lehrmeinung unendlich ist, ist jeeeeede Menge Platz für
Planeten, ne? Also gibts statistisch ganz gewiss (und davon bin ich überzeugt - ganz ohne Ironie) jede Menge Planeten auf denen sich das Leben tummelt.
Nur: Ne Zelle is noch nen ganzes Stück weit weg von der Raumfahrt, finden Sie nicht?
Also weiter:
Es mag Planeten geben, auf denen aus EINzellern VIELzeller geworden sind. Der Vorteil von VIELzellern liegt auf der Hand: Arbeitsteilung. Arbeitsteilung ist immer gut, wenns um Expansionen
geht.
* Ich trenne ab jetzt der Einfachheit halber die Animalia vom ganzen Rest
* Es mag Planeten geben, auf denen aus den "einfachen" (oder political correct: "basalen") Vielzellern (was weiß ich, wie die aussehen mögen? Vielleicht so? --> Volvox) etwas weniger basales entstanden ist. Vielleicht sogar etwas, das sich eine primitive Form eines Nervensystems gönnt?
Möglicherweise ähnlich wie diese Jungs hier? --> Cnidaria
* Dann mag es Planeten geben, die sich den Luxus gönnen, Leben entstehen zu lassen (Und jaaaa! In diesem Text genieße ich es biologisch unkorrekt zu personifizieren - nutzen Sie bitte die
Kommentarfunktion, falls Sie sich daran stören :-P ), das seine Sinnesorgane auf einer Seite konzentriert.
Vielleicht mag es ja tatsächlich von Vorteil sein, wenn diese Seite oder Stelle "vorne" ist (nennt man gern auch mal "Kopf"). Vielleicht änlich wie diese Vertreter hier? --> Annelida
Andererseits gibts auch hier auf Terra Viechzeuchs, das auf einen Kopf im eigentlichen Sinne zumindest als Adultus komplett verzichtet. Kennen Sie sicher --> Echinodermata
* So. Dann mag es Planeten geben, die nicht "nur" im Wasser lebende Würmer-, Quallen- und Einzelleräquivalente beherbergen, sondern auch Lebewesen, die den Schritt an Land gewagt haben.
Dummerweise gibts dafür einige Vorraussetzungen:
* Luft sollte schon vorhanden sein - aber nehmen wir der Einfachheit halber an, dass sich Pflanzenäquivalente bereits darum gekümmert haben (Zeit jenuch hatten die ja).
* die Funktion der Atmung muss sich ändern (Hautatmung oder Kiemenäquivalente sind nur unter Wasser (oder im Kontakt mit demselben) sinnvoll.)
* die Körper können nicht mehr durch den Auftrieb getragen werden, sondern müssen auf andere Arten die Fortbewegung sicherstellen - und (was noch viel wichtiger ist) den Erstickungstod durch das
eigene Gewicht verhindern.
* Austrocknen an der Sonne ist auch doof.
* und so weiter und so fort ...
* So. Einige dieser Planeten haben die einfache ... äh ... sorry ... basale Form der Annelida (Würmer) abgeändert und herausgekommen ist sowas wie Insecta oder Crustacaea. Die werden (mit einer
ganzen Reihe von anderem Zeuchs) auf Terra als Arthropoda bezeichnet. Die haben zumindest teilweise Neuerungen
mit denen man Luft atmen kann, haben ein Skelett (aber außen), trocknen nicht aus, etc. pp.
* Mhm ... jetzt gibts also Planeten mit Tier-Äquivalenten, die ein Exoskelett haben, Luft atmen können, von mir aus sogar fliegen. Nur - es wird nichts nutzen. Denn ein Exoskelett in Verbindung
mit den Atmungsorganen eines Insekten-Äquivalentes verhindert das Wachstum über eine bestimmte Größe hinaus. Mal ganz abgesehen davon, dass sie wohl keine Sprache entwickeln werden. Und ich rede
nicht mal von Lautäußerungen mittels Stimmbändern. Insekten auf Terra machen auch ohne gewaltig Krach, wenns drauf ankommt. Aber: ohne entsprechendes Wachstum, ein nur kleines Gehirn und somit
keine Abstraktion und keine Sprache. Ohne Sprache keine Kommunikation. Dumm gelaufen - aus denen wird niemals nen Raumfahrer ;-)
* Also wieder zurück ins Wasser. Mal gucken, was es da noch so gibt. Mal angenommen, die Geschichte auf dem postulierten Planeten verlief ähnlich wie die auf Terra. Dann sind aus Verwandten der
Echinodermata Chordata geworden.
Die haben das Potential, ein großes Gehirn zu entwickeln ...
* Angenommen, es gibt Planeten, die es vollbracht haben, aus den postulierten Cordata-Äquivalenten Tier-Äquivalente entstehen zu lassen, die ein großes Gehirn ausbilden konnten. Wobei ich mich
frage, ob ein überproportionales Gehirn tatsächlich bei JEDER Evolution entstehen würde ... aber nehmen wir es einfach mal an. Was solls - schad ja nix.
* Einige Planeten haben Tier-Äquivalente geschaffen, die ein großes Gehirn entwickelt haben, EHE der eigene Stern den Planeten zerstört hat. Soll ja hin und wieder vorkommen, dass nen Stern den
Geist aufgibt, ne?
* Es muss ja nicht mal der Stern dafür sorgen, dass dem Planeten der Gar aus gemacht wird. Es ist nicht mal notwendig, dass der Planet als ganzes von der Bildfläche verschwindet. Es reicht ein
ganz normaler Vorgang aus, der auf Terra täglich vorkommt. Sogar auf natürliche Weise: Extinktion. Wieso sollte es nicht auch
bei den cleveren Großgehirnen passieren? Für das Aussterben einer ganzen Spezies reichen KLEINIGKEITEN aus ;-)
* Nun gut. Nehmen wir an, die Großhirnaliens sind nicht ausgestorben. Nehmen wir weiter an, dass diese Tier-Äquivalente aus welchem Grund auch immer die Neugier aufbringen, das All zu
erforschen.
Denkanstoß: vielleicht sind DIESE Tieräquivalente ja schlauer als wir und nutzen ihre Ressourcen für Wohlstand und Frieden auf ihrem Planeten, statt sie für unnötige Abenteuertouren zu
verpulvern? Naaaaa? Schon mal drüber nachgedacht?
* Sööödele. Jetzt gibts also auf einigen, sehr wenigen Planeten schlaues Viechzeuch, das das All erkunden will. Wie groß ist aber jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass die den Trick raushaben, große
Entfernungen zu überwinden?
* Wurmlöcher? (gibts sicher - aber nutzbar machen?)
* Zeitreisen? (schließt Einstein aus)
* Beamen? (hehehe ^^)
* eine (Achtung: Wortspiel!) unmenschliche Geduld? (klar, ist ja auch spaßig, für zich Generationen in nem Raumschiff vor sich hin zu gammeln und auf nen ungewisses Ziel zu zu steuern)
Junge, Junge. Ab JETZT verlassen wir (für mich) reelle Annahmen und begeben uns in die unendlichen Weiten der Spekulation.
* Aber ich bin ja sauflexibel, ge? Postulieren wir einen Planeten, auf dem all das, was ich zuvor nur stichpunktartig ins Feld geführt habe (und ich habe noch bei weitem nicht alles erwähnt, was
erwähnenswert ist), passiert ist. Also all die Zufälle, die es braucht, bis sich ein "intelligentes" Wesen entwickelt hat. Wie gesagt: ich glaube, dass es Intelligenz im All gibt. Sogar sehr
sicher. Es ist STATISTISCH (weil wegen: Weltall ist unendlich) nicht auszuschließen, dass es noch anderes intelligentes Leben gibt. Sofern man uns intelligent nennen will ^^.
Postulieren wir weiter, dass auf diesem Planeten ein paar der Jungs "intelligent" (nein, eher "dumm") genug sind, sich auf eine elendig lange Reise zu begeben.
Postulieren wir weiter, dass die uns gefunden haben sollten.
Halt!
Stopp!
Lassen wir uns diesen Satz noch mal auf der Zunge zergehen:
Postulieren wir weiter, dass die uns gefunden haben sollten.
xD
Dazu müssten sie uns erstmal gesucht haben. Es gibt aber erst seit knapp 50 Jahren "Zeichen" die wir ins All schicken. Und diese "Zeichen" verrauschen mit zunehmender Entfernung
...
... ach was solls. Jetzt sind wir schon so weit gekommen (falls noch jemand diesen Text lesen sollte - was ich ehrlich gesagt bezweifle) - jetzt schaffen wir auch noch den Rest.
Von mir aus postulieren wir also sogar noch, dass die Aliens uns finden wollten.
Wissen Sie eigentlich wie wahrscheinlich das ist?
Das ist so, als würden Sie nen ganz bestimmtes Wasserstoff-Atom zwischen all den anderen Atomen im GESAMTEN Pazifik (wieder)finden wollen.
Und wozu?
DAMIT DIE JUNGS
K O R N K R E I S E
MALEN?
DAMIT SIE DEN ALTEN ÄGYPTERN
G L Ü H B I R N E N
BRINGEN KONNTEN?
DAMIT SIE SICH IN
N A S C A
KÜNSTLERISCH BETÄTIGEN?
DAMIT SIE IN NER
W Ü S T E
ABSTÜRZEN?
DAMIT SIE DES NACHTS VORBEIGESCHLICHEN KOMMEN UND MENSCHEN
E N T F Ü H R E N?
NUR UM SIE DANACH
Z U R Ü C K Z U B R I N G E N?
DAMIT SIE WIEDER ABREISEN, OHNE MIT IHRER LEISTUNG
A N G E G E B E N
ZU HABEN?
Diese Gedankengänge sind so lächerlich, dass mir die passenden Worte fehlen. Mir bleibt nur, mit dem Kopf zu schütteln ...
Nein. Stimmt nicht.
Eines will ich noch loswerden:
Wir werden allein bleiben - finden wir uns damit ab.
Hat doch auch was Gutes:
statt darüber nachzugrübeln, wie wir uns mit Aliens verständigen könnten, denken wir lieber darüber nach, wie wir mit einer bekannten Spezies - nämlich unserer - eine vernünftige
Kommunikation erreichen.
Es grüßt die über die Maßen belustigte
Marina Clemmensen
(Update 04.06.2014; toter Youtubelink aktualisiert)
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uuruk (Sonntag, 24 Februar 2013 21:57)
Sollten tatsächlich alle Ereignisse so eintreten wie du es dir zusammenspekulierst, und es gibt da draußen eine Spezies der es technisch möglich ist uns zu besuchen, die würden doch nie im Leben dafür Jahre lang durchs All reisen, sondern irgend eine Art von Maschinen mit Test- und Aufzeichnungsmöglichkeiten schicken. So wie wir es auch machen.
Best Juicer (Donnerstag, 11 April 2013 23:34)
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