Aliens als evolutive Starthelfer
Die Entstehung des Lebens war ein hochkomplexer und bisher ungeklärter Vorgang
Wieso also nicht die Lösung (und somit ein neues Problem) ins All verlagern?
Ich gebe es zu: die Evolution ist ein schwer zu fassender Vorgang. Ich kann das beurteilen, denn ich bin vom Fach. Als Evolutions-biologin, die sich dem Thema während des Studiums aus der moprhologischen sowie der genetischen Sicht genähert, und während ihrer Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin, aus biochemischer Sicht vertieft hat, bilde ich mir ein, Evolution als "verdammt harte Nuss" bezeichnen zu dürfen.
Eventuell sind Ihnen - sofern Sie sich einer anderen Ausbildung verschrieben haben/hatten - noch die Grundlagen vertraut, die Ihnen während ihrer Schulzeit vermittelt wurden. Falls nicht, finden Sie eine kurze (und provokante) Erklärung unter dem Abschnitt "Evolutive Betrachtungsweisen" hier auf meiner Website.
Problematisch ist es, die Regeln, der die Evolution folgt, zu ergründen und zu verstehen. Denn - und das mag Sie jetzt enttäuschen - es ist nicht möglich ein Regelwerk auf ein System zu stülpen, das viel zu komplex ist, den Regeln zu folgen, die wir uns überlegen können. Nehmen Sie sich einmal die Zeit und googlen Sie nach dem biologischen Artbegriff und Sie werden sehen, dass selbst diese "simple" Frage danach, was denn nun als Spezies zu betrachten ist, schlichtweg nicht zu beantworten ist. An diesem Thema beißen sich seit Darwin Generationen hochintelligenter und hochkreativer Spezialisten die Zähne aus.
Nun, aber Evolution an sich oder ihre Regeln sollen hier nicht das primäre Thema sein. Sobald man sich mit ihr auseinander setzt, stößt man irgendwann auf die Frage: wie hat alles angefangen? Irgendwann müssen sich Proteine (Eiweiße), DNS (Desoxyribonukleinsäure), RNS (Ribonukleinsäure) Memranen und so weiter gebildet haben. Und irgendwie müssen diese Makromoleküle es dann auch noch bewerkstelligt haben, sich zusammenzufinden und zu duplizieren und somit das erste Lebewesen zu bilden.
Ich kann nachvollziehen, dass die Vorstellung, alles Leben auf der Erde (und somit auch wir) seien aus einer unbelebten Ursuppe hervorgegangen, außerordentlich schwer ist. Es ist schier nicht greifbar. Aber dennoch muss es so gewesen sein - denn sonst würden Sie jetzt nicht diese Zeilen lesen können. Einleuchtend, nicht wahr?
Selbst wenn ich postuliere, dass es viele Fehlversuche gegeben hat, bis endlich eine Art Initialzündung getartet wurde. Denn wer sagt denn, dass die erste RNS (man geht davon aus, dass die RNS vor der DNS enstand) aus A (Adenin), C (Cytosin), G (Guanin) und U (Uracil) bestand? Wieso nicht aus X, Y und Z? Oder aus Q, G, P, V, Y und Ü? Unabhängig davon, was diese Abkürzungen meinen könnten. Was ich sagen will: ein genetischer Code wäre auch mit mehr (oder eventuell weniger) Buchstaben möglich, als mit den vieren (fünf, zählt man korrekter Weise das Thymin der DNS dazu), mit wir nuneinmal ausgestattet sind. Können Sie mir folgen? Ich halte es für möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass es Makromoleküle gab, die schlichtweg nicht den Sprung ins Leben geschafft haben. Das wäre schließlich nicht das erste Mal, dass im Laufe der Erdgeschichte etwas in einer Sackgasse gelandet ist.
Wie gesagt, die Vorgänge des ersten Lebens sind noch nicht geklärt. Und ich gehe schwer davon aus (da ich die Wissenschaft kenne), dass es niemals geklärt werden wird. Wie denn auch? Es war niemand dabei. Alles was die Naturwissenschaft in diesem Fall bieten kann sind Thesen und Vermutungen.
Und weil das so ist, gibt es einige Menschen, die sich - aus Ermangelung einer anderen zufriedenstellenden Erklärung - der Überzeugung verschrieben haben, dass das Leben auf Terra durch außerirdische Intelligenzen ausgesetzt wurde.
Man kann diese These in vielerlei Sci-Fi-Geschichten finden. In Star Trek wird die Erkärung für die Ähnlichkeit der humanoiden Lebensformen damit geliefert, dass Außerirdische ihre Gene auf Planeten verteilt haben, um Leben zu züchten. Zur Zeit wird im neuen Film von Ridley Scott (Prometeus) mit dem gleichen Gedanken gespielt. In einem Interview habe ich gelesen, dass Mr. Scott fest davon überzeugt ist, dass die Menschheit ihre Existenz einem solchen Vorgang zu verdanken hat. Ich hoffe, er sagte dies nur, damit er seinen Film vernünftig promoten konnte. Jedenfalls hatte mich dieses Interview letzten Endes zu diesen Zeilen veranlasst.
Falls Sie sich die ersten Minuten des Filmes angesehen haben - ist Ihnen eventuell aufgefallen, was mit der DNS des zerfallenden Aliens geschah?
Sie ist ebenfalls zerfallen. In ihre Einzelteile. Irritierenderweise ist die dargestellte DNS entgegen ihrer eigentlichen Angewohnheit erst zwischen ihren Zucker-Phosphat-Verbindungen gebrochen, statt die viel schwächeren Wasserstoffbrücken zu lösen (Ein Umstand, den man sich tagtäglich während der PCR (Polymerasen-Ketten-Reaktion) zu Nutze macht.). All diese Einzelteile sind übrigens zuvor schwarz angelaufen. Eine interessante Vorstellung, wenn man bedenkt ... ach, lassen wir das. Es ist ein Sci-Fi-Film und da verzeihe ich diese offensichtlichen Fehler (so grade eben).
Mhm ... ich hätte aber dennoch eine naive Frage: wie bitte schön, sollte sich besagte DNS wieder so zusammengesetzt haben, dass Lebewesen entstanden, die dem Außerirdischen verblüffend ähnlich sehen? Wer die Mechanismen der Meiose, der Mutation, der Selektion ... kennt, wird mir sicherlich zustimmen, dass die Wahrscheinlichkeit genauso hoch ist wie ... drei Mal hintereinander vom Blitz getroffen zu werden - und das bei schönstem Sonnenschein. Aber auch hier wäre es unfair, weiter darauf herumzureiten - schließlich rede ich nach wie vor von einer Science Fiction Geschichte.
Bedenklich an der ganzen Sache ist jedoch, dass es - wie oben bereits angesprochen - eine nicht geringe Anzahl Menschen gibt, die diese Vorgänge der "angeimpften Evolution" so oder so ähnlich ernsthaft in Betracht ziehen.
Ich möchte mich nicht (erneut) in Details verlieren.
Stattdessen möchte ich nur eine einzelne Frage stellen:
Wenn Aliens unsere Terra "angeimpft" haben - welche Mechanismen haben zuvor für die Existenz der Außerirdischen gesorgt?
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Nicole (Dienstag, 13 Mai 2014 21:46)
Natürlich gibt es Millionen von intelligenten Lebewesen außerhalb der Erde .. es gibt auch genügend Beweise dafür (Videos, Fotos, Zeugenaussagen) Auch gibt es eine Frau welche von einem Alien geschwängert wurde und der tote Embryo wurde untersucht und als Vater wurde vom Krankenhaus ein nicht menschliches Wesen bestätigt. Meine Frage lautet: "Welche Beweise will man bitte schön noch haben ???"
Selbst wenn jeder einzelne Erdenbürger ein oder mehrere Außerirdische sehen und angreifen würde, würde man die Existenz immernoch abstreiten und auf sich auf Massenhalluzination ausreden... und das sollte jeden zu denken geben!
marinaclemmensen (Dienstag, 13 Mai 2014 23:46)
Liebe Nicole,
zunächst einmal vielen herzlichen Dank, dass Sie sich meinen Artikel durchgelesen haben.
Zunnächst möchte ich noch einmal betonen, dass ich die Existenz außerirdischen Lebens* zu keinem Zeitpunkt ausgeschossen habe. Jedenfalls nicht in den Weiten des Universums.
Erlauben Sie mir jedoch, dass ich erst dann von dem von Ihnen erwähnten semiextraterrestrialen (halb außeridischen) Embryo überzeugt bin, sobald mir seriöse(!) Untersuchungen in diesem Fall vorliegen. Bis dato halte ich die Geschichte für eine Mischung aus Einbildung (seitens der Kindmutter) und schlechtem Scherz. Um explizit auf Ihre Frage einzugehen: ohne seriöse Belege ist nicht von einem Beweis zu sprechen.
Was Ihren Einwand der Massenhalluzination angeht: würde tatsächlich jeder einzelne Erdenbürger einen Außerirdischen zu Gesicht bekommen, zweifele ich stark an, dass "man" mit einer Begründung dieser Art durchkommen würde.
Es grüßt Sie
Marina Clemmensen
* hier finden Sie einen Text, der sich mit der Wahrscheinlichkeit zur Entstehung des Lebens (auch und vor allem außeridischen Ursprungs) beschäftigt: http://marinaclemmensen.jimdo.com/meine-leidenschaft-das-schwadronieren/aliens-science-ohne-fiction/aliens-auf-besuch/