Aliens - Science ohne Fiction

Als Jugendliche war ich ein begeisteter Trekki

Und auch heute noch schaue ich Sci-Fi, aber ...

Jaja, es war jeden Nachmittag ein Erlebnis, mich mit meinem Bruder zusammen vor den Fernseher zu hocken und die Abenteuer der neuen Enterprise (und später die der Raumstation Terok Nor) zu verfolgen. Ich war so fasziniert, dass ich mir sämtliche Sekundärliteratur, die zu den Serien erschienen war, gekauft hatte oder schenken lassen: Sie kennen eventuell die Staffelführer, die Technikführer, die Alien-Lexia, ... welche Paramount in den Neunzigern unters Volk brachte. Zusätzlich hatte ich damals meine spärlichen Finanzen in das Sammelkartenspiel (engl.) und auch in englischsprachige Videokassetten (30 DM das Stück!) investiert. So gesehen habe ich also meine Fremdsprachenkenntnisse dem Star Trek Universum zu verdanken.

 

Schon damals hatte ich mich gefragt, wieso sich alle in Star Trek dargestellten Aliens ähnelten. Spock, Worf, Kira, Neelix ... alle sind ausgestattet mit zwei Beinen, zwei Armen, einem Kopf, zwei Augen, einer Nase ... Sie wissen schon was ich meine.

Die naheliegende Erklärung ist nätürlich die, dass Paramount schlicht die Gelder gefehlt haben eine fantastischere Lösung zu finden. Oder meinetwegen auch die Technik. Heute ist es kein Problem mehr fremde Wesen halbwegs glaubhaft über die Leinwand wanken zu lassen - damals war es natürlich noch etwas anderes. Dazu kommt meiner Überzeugung nach noch der Mangel an Kreativität. Und das meine ich nicht einmal negativ. Wir Menschen können uns einfach nur schwer Spezies vorstellen, die anders sind, als wir selbst. Und selbst wenn der ein oder andere Kreative bei Paramount spektakuläre neue Spezies erschaffen hätte - ich habe meine Zweifel, dass das Publikum diese aktezpiert hätte. Wenn Sie ein "Alien" sehen wollen, schauen Sie doch bitte einmal in eine ihrer Zimmerecken (oder wenn Sie der hochnot penible Typ sind, dann gehen Sie in den Keller) - wie tolerant sind Sie, wenn ihnen von dort acht (bisweilen sechs) Augen auf einem Kopf-Rumpf entgegenglotzen, während sich die Klauenzähne unablässig bewegen? Schon klar, welche possierlichen Tierchen ich meinte, nehme ich an?

 

Also, um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Film- und Fernsehen-Aliens sehen aus wie Menschen, weil entweder die Gelder fehlten, oder die Kreativität oder die Toleranz (der postulierten Konsumenten).

Diesem Problem war sich Paramount natürlich ebenso bewusst. Also hatten sie in der Serie Star Trek - das nächste Jahrhundert Picard herausfinden lassen, dass die Menschheit und alle anderen Humanoiden ein und derselben Ursprung hatten. Platt ausgedrückt hatten Außerirdische ihre DNA auf verschiedenen Planeten ausgesetzt und geschaut, was dabei herauskommt.

 

Diese Idee der initiierten Evolution wurde schon oft aufgegriffen. Nicht erst durch Star Trek. Zur Zeit können Sie im Kino Prometeus bewundern - ein Film, der sich der gleichen Thematik besonders actionlastig widmet.

 

Soweit so gut. Ich finde, dass es für SciFi-Filme oder -Serien eine plausible Erklärung geben muss, wieso sich Menschen und Aliens so ähnlich sehen. Es ist nicht die originellste Idee, aber es ist eine Idee, mit der ich mich zufrieden gebe.

 

Sofern sie auf die Leinwand oder den Bildschirm beschränkt bleibt ...

Ich werde mich in diesem Teil meiner Internetpräsens vor allem mit Fragen beschäftigen, die mich als Science Fiction Fan zwar begeistern (können) - mir als Naturwissenschaftler aber gleichzeitig die Haare zu Berge stehen lassen.

 

 

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre meiner Überlegungen und würde mich über das eine oder andere Kommentar zu dem jeweiligen Thema freuen.

 

Marina Clemmensen